Unseren gemütlicher Stellplatz am See verlassen wir dann gleich am nächsten Morgen. Da es uns im Tiveden ganz gut gefallen hat, beschließen wir hier noch eine Wanderung zu unternehmen. Es geht über Stock und – vor allen Dingen – Stein durch die felsige Landschaft des Tiveden. Unterwegs begegnet uns niemand, wir haben wohl nicht die Hauptroute erwischt. Später gibt es noch ein kleines Lagerfeuer, aber sonst passiert nicht viel.
Am Donnerstag starten wir Richtung Örebro. Fabian möchte gerne schauen, was die schwedischen Baumärkte so können. Da Örebro die nächst größere Stadt ist, machen wir uns auf den Weg. Leider entspricht der Biltema nicht den Erwartungen und so machen wir noch einen kurzen Abstecher in den Supermarkt. Der platzt aus allen Nähten, da am Freitag die Schweden Midsomar feiern und Freitag und Samstag die Läden zu haben (Sonst haben die Supermärkte 7 Tage die Woche auf).
Da wir schon mal hier sind, schlendern wir noch durch die Innenstadt von Örebro und erhaschen einen Blick auf das Schloss. Abends geht es auf einen Campingplatz am Vänern, ein bisschen entgegen der Richtung, aber was soll’s.
Am nächste Tag fahren wir erst einmal nach Kristinehamn, hier ist nicht viel zu sehen, also geht es weiter. Unsere Reiseroute soll weiter nach Nordosten gehen und so fahren wir, mehr durch Zufall, zum Murstendalens Naturreservat. Hier wartet eine kleine Wanderung auf uns. Nachdem es eine gefühlte Ewigkeit nur durch Kiefernwald und zwischen Heidelbeergestrüpp her geht, werden wir irgendwann mit einem idyllischeren See nach dem anderen belohnt. Hat sich doch noch gelohnt 🙂
Abends folgt der obligatorische Stellplatz am See inkl. kurzer Badesession und Lagerfeuer.
Wie schon so oft in den letzten Tagen begeben wir uns mal wieder in eines der vielen Naturreservate in denen immer prima Wanderwege vorhanden sind. Dieses Mal geht es auf Holzbohlen durch eine Moorlandschaft. Später fahren wir noch zu einem See (ihr habt es geahnt) und packen zum ersten Mal unser aufblasbares Kanu aus. Dann mal Ahoi und los geht es. 🙂
Leider ist ab dem frühen Abend für diese Region ziemlich schlechtes Wetter vorausgesagt inkl. Gewitter und Regen. Mehr als ein paar Tropfen kommen aber nicht runter. Da wir einen schönen Platz am See haben, wollen wir hier bleiben und die Nacht verbringen, leider werden wir von einem Schwarm Kriebelmücken angegriffen und so müssen wir das erste Mal von unserem Stellplatz flüchten. Leider ist das Fliegengitter an unserem Dachzelt nicht fein genug für diese fiesen kleinen Dinger. Deswegen nichts wie weg!
Am nächsten mückenfreien Morgen, machen wir uns auf den Weg nach Falun. In Falun wurde bis in die 1990er Jahre eine Kupfermine bewirtschaftet. Diese hat Schweden zur Wirtschaftsmacht verholfen, da diese Mine im 19. Jahrhundert die größte in Europa war. Das wollen wir uns natürlich ansehen, da auch Führungen im Stollen angeboten werden. Leider haben wir an diesem Tag Pech. Alle englischen Führungen sind schon vergeben und so buchen wir für den nächsten Morgen eine Führung. Da wir nun etwas planlos sind, schauen wir erst beim Byggmax (Baumarkt) vorbei, bei dem Fabian, das nicht vorhandene Sortiment schwedischer Äxte bemängelt.
Hierzu muss man wissen, dass in Schweden noch mehrere kleine Schmieden existieren, die handwerklich schöne Äxte herstellen. Zum Beispiel Wetterlings oder Gränsfors.
Anschließend machen wir noch einen kurzen Abstecher in die Innenstadt, das ist aber weniger spannend.
Montag ist es dann soweit, wir dürfen in die Mine und ca. 60 Meter unter der Erdoberfläche wird einem ein wenig mulmig. Schon beeindruckend, was hier von Menschenhand geschaffen wurde. Wir erfahren, dass ein Arbeiter im 19. Jahrhundert in etwa einen Monat an einem Meter Gang gegraben hat. Der Schacht ist übrigens mehr als 200 Meter tief und es wurde in mehreren Ebenen nach dem Erz gegraben.
Nun wollen wir aber weiter Richtung Ostsee. Auf dem Weg dorthin liegt die Schmiede von Wetterlings die auch einen Werksverkauf anbieten. Leider haben wir jedoch Pech. Der Werksverkauf bleibt aufgrund der Pandemie bis auf weiteres geschlossen. Auch der nächste Byggmax hat keine Äxte vorrätig. So langsam verfinstert sich die Laune bezüglich des Axtkaufs ein wenig. Auweia!

Aber dann… Neuer Tag, neues Glück. Wir sind noch bis Ljunes gefahren und wollen weiter Richtung Norden. Das nächste Ziel heißt Kustvägen bzw. Höga Kusten.
Vorher machen wir noch einen Abstecher in Hudiksvall. Dort gibt es einen Einzelhändler, der besagte Äxte im Sortiment führen soll. Also wird dieser natürlich gleich angefahren und siehe da es ist ein ganzes Sortiment an Gränsfors Äxten vorhanden. Da lacht das Herz! Der Kassierer verabschiedet uns nach dem bezahlen mit: „Have a wonderful day!“ Besser geht es nicht 🙂
Abends ergattern wir noch einen Stellplatz am Strand. Perfekter Abschluss sozusagen.
Der Kustvägen ist leider etwas enttäuschend. Küstenstraße bedeutet auf schwedisch anscheinend, wir fahren durch den Wald und erhaschen zwischendurch einen Blick auf das Meer. Man kann sich aber wohl die vielen kleinen Dörfer ansehen.
Unser nächster Stop heißt Sundsvall. Eine alte Sägewerkstadt, die 1888 komplett nieder brannte. Aufgrund des hohen Reichtums, wurde die komplette Stadt (wahrscheinlich auch aus Gründen des Feuerschutzes) aus Stein wieder aufgebaut. So findet man hier ein Zentrum, dass sonst nur Stockholm zu bieten hat. Zumindest sagt das der Reiseführer.
Die nächsten Tage sind weniger spektakulär, wir unternehmen einige nicht ganz so schöne „Wanderungen“ wie bisher. Und kommen an einem tollen Campingplatz an der Höga Kusten unter. Natürlich mit Blick aufs Meer 🙂
Den wollen wir heute auch erst einmal weiter genießen.
Bis bald mal wieder!
PS.: Ein Foto von Fabian und seiner neuen Errungenschaft folgt 😉