07.02.-20.02. Alles hat ein Ende

In Ön merken wir schnell, dass hier wirklich nicht viel los ist. Wir haben zwar 2 oder 3 Nachbarn, aber das war es dann auch. Bis auf die Holzlaster, die regelmäßig an unserem Häuschen vorbei fahren ist sonst nicht viel los. Das Haus ist richtig schön gelegen, direkt an einem See. Wir haben sogar einen kleinen Steg der auf den zugefrorenen See führt. Aber nur in der Bude abhängen, wollen wir natürlich nicht. So suchen wir uns das erste Ausflugsziel, der Fettjeafallet. Wir fahren eine gute Stunde bis wir am Wanderparkplatz ankommen. Neben uns stehen hier auch einige weitere Fahrzeuge, wir sind also nicht allein. Der Weg ist schon ganz gut ausgetreten, was die kleine Wanderung durch den Schnee erleichtert. Allerdings wird der Weg an der ein oder anderen Stelle recht steil, so das wir ein wenig ins rutschen geraten. Oben angekommen, kann man sich direkt neben den Wasserfall stellen, weil dieser zugefroren ist. Fabian entdeckt noch Spuren von Eiskletterern, kann man also hier anscheinend machen. Die Schutzhütte inkl. Feuerstelle am Wasserfall ist leider belegt, also machen wir uns wieder auf den Rückweg.

Der zugefrorene Wasserfall Fettjeafallet

Am nächsten Tag fahren wir zu Haverö Strömmar ein Naturreservat direkt bei uns um die Ecke. Wir müssen nur 10 Minuten Auto fahren, ein Heimspiel quasi. Auch hier scheinen viele Leute spazieren zu gehen. Man überquert den See, bzw. Fluss über Brücken und gelangt zu einer alten Schleuse mit einigen historischen Gebäuden. Im Sommer kann man hier ebenfalls Kaffee trinken gehen, jetzt ist es jedoch eher ausgestorben. Auf der Karte des des Naturreservats sehen wir, dass man eine kleine Runde über die mittlere Insel machen kann. Hier sind wir allerdings die ersten, die diesen Weg einschlagen und stapfen durch den Schnee. Nach etwa 2/3 der Wegstrecke, gelangen wir an eine Schutzhütte mit Feuerstelle, dies wollen wir dieses mal aber wirklich nutzen und erwärmen über dem Feuerchen unsere Pizzareste vom Vortag. Da das Feuer machen dieses mal geklappt hat, ist Fabian glücklich und wir kehren wieder Heim.

Blick auf den zugefrorenen See
Haverö Strömmar die alte Wassermühle

Der nächste Morgen beginnt wunderbar. Wir schnappen uns einen Kaffee, machen uns auf zum Steg und genießen den Sonnenaufgang über dem See. Für den Tag suche ich unser nächstes Ziel aus. Wir fahren nach Helvetesbrännan, ebenfalls ein Naturschutzgebiet mit einigen Wanderwegen. Auch hierhin müssen wir wieder eine Stunde mit dem Auto fahren. 5 km vor unserem Parkplatz ist die Straße dann auf einmal nicht mehr geräumt. So ein Mist. Da wir schon einmal hier sind, machen wir uns auf dem Weg in die Richtung und stapfen durch die Snowmobil-Spuren. Da es allerdings ein wenig eintönig ist, machen wir uns nach einigen Kilometern wieder auf den Rückweg. Irgendwie scheint heute nicht so recht unser Tag zu sein, auf dem Rückweg, schlägt Fabian einen anderen Weg ein den uns Google vorschlägt, wir fahren durch Dörfchen und irgendwann auf eine Forststraße, diese ist dann jedoch nach kurzer Zeit ebenfalls nicht geräumt und so müssen wir einen Umweg von 15 Minuten nehmen. Wir fahren wieder aus dem Wald heraus und sehen viele Sommerhäuschen die verwaist scheinen. Fabian gefällt es ganz gut hier und ich schaue auf die Straße und denke mir, irgendwie kommt der Fahrbahnrand immer näher, mahne Fabian noch kurz zur Vorsicht, da ist es auch schon passiert. Wir sind in den Graben gerutscht. Nach der kurzen Schrecksekunde steigt Fabian aus um erst einmal die Lage zu checken und holt die Schneeschaufel aus dem Kofferraum. Na toll, wir hängen hier mitten im Nichts im Straßengraben. Uns ist zwar weiter nichts passiert, aber bis ein Abschleppdienst in dieser einsamen Gegend ankommt, kann es sicher Stunden dauern. Nachdem Fabian mich aus dem Auto befreit hat, denn durch die Schneeberge kann ich die Beifahrertür zuerst nicht öffnen, schaue ich erst mal auf Google Maps um die Lage zu checken, wo wir überhaupt sind. Das gute in Schweden ist ja, dass es selbst in der hinter letzten Ecke Handyempfang und LTE gibt. So einsam wie ich dachte, ist die Gegend wohl doch nicht. Ein oder zwei Kilometer weiter ist eine kleine Siedlung mit einigen Häusern zu erkennen. Vielleicht ja auch im Winter bewohnt und so mache ich mich auf den Weg in diese Richtung und hoffe das uns dort jemand helfen kann. Denn eins ist klar, alleine kommen wir nicht aus dem Graben heraus. Schon als ich um die nächste Kurve gehe, kommt mir ein Allrad-Pickup entgegen. Ich halte den Fahrer an und schildere unsere Situation, er will uns helfen und versuchen herauszuziehen. Welch ein Glück, dass ging schneller als gedacht. Jedoch bin ich mir nicht so sicher, ob wir es mit seinem Auto schaffen aus dem Graben herauszukommen. Dies sage ich auch und er ist fast beleidigt. Als wir an der Unfallstelle ankommen und er die Lage checkt, kommt dann als erstes nur ‚Oh‘ und die Sicherheit, dass er uns rausziehen kann schwindet ein wenig. Wir wollen es trotzdem probieren, er sagt er hat nur wenige Kilometer die Straße herunter auch noch einen Traktor den er noch holen könnte. Vielleicht benötigen wir ihn ja. Oh je! Aber erst mal mit dem L200 versuchen. Nachdem Fabian den Volvo freigelegt hat, sodass er nicht mehr aufliegt, beginnt die Bergeaktion. Das Vorhaben glückt, der Pickup schafft es uns aus unserer Misere zu befreien. Wir bedanken uns und wollen ihm etwas für seine Mühe geben, er lehnt jedoch ab und meint das es selbstverständlich wäre. Aus meinem Horrorszenario, indem wir bis spät in den Abend hier abhängen ist gerade mal eine halbe Stunde geworden. Das war wieder einmal Glück im Unglück.

So schön hat der Tag begonnen
Hier geht es nicht weiter, die Straße ist nicht mehr geräumt
Und dann unser „kleines“ Missgeschick, zum Glück mit schneller Hilfe!

Den nächsten Tag lassen wir es entspannter angehen. Das Erlebnis des Tages ist auf jeden Fall der Einkauf im Tante-Emma-Laden, welcher 15 Minuten Autofahrt von unserer Unterkunft entfernt liegt. Da dies weit und breit der einzige Supermarkt ist, lassen sie sich ihr kleines Sortiment fürstlich bezahlen. Für 2 Paprika, ein Brot und eine kleine Tüte gemischte Süßigkeiten zahlen wir umgerechnet 9 Euro. Da lohnt sich ja schon die Fahrt von einer Stunde bis zum nächsten größeren Supermarkt. Am nächsten Tag wagen wir dann uns dann noch einmal an einen Ausflug. Zum Trangforsen soll es gehen. Auch hier hat sich bisher leider niemand auf den Weg hin gemacht. Aber egal, es sind ja nur 1,6 km. Da es die letzten Tage leicht über null war und Nachts wieder fleißig gefroren hat, ist der Schnee nicht mehr so schön leicht und pulvrig, sondern ein bisschen schwerer. Als wir am Trangforsen ankommen, merken wir die 1,5 Kilometer schon ganz gut. Ob es sich gelohnt hat? Na ja… Im Sommer ist es bestimmt ganz nett, man kann noch über eine Hängebrücke direkt über diese Stromschnelle gehen, allerdings ist jetzt alles eingefroren. 🙂

Also wieder zurück. Dankbarerweise geht es auf dem Rückweg nur bergauf. Da freut man sich doch schon. Das einzig Gute ist, dass wir in unseren Fußspuren gehen können. Auf dem Rückweg belohnen wir uns dann in einem kleinen Café in Klövsjö mit Semlor und Kaffee.

Nun heißt es wieder Abschied nehmen unsere Reise geht weiter Richtung Süden. Wir fahren an den Siljansee. Auf dem Weg nach Nusnäs, haben wir so viel Gegenverkehr wie noch nie vorher in Schweden. Die ganzen Familien sind auf dem Weg in den Norden zum Skifahren, denn in den ersten Bundesländern/ Bezirken, haben die Kinder Schulferien. Leider taut es an diesem Tag ziemlich stark und obwohl wir auf einer vielbefahrenen Straße unterwegs sind, ist es stellenweise sehr glatt. Bei manchen Straßenabschnitte haben sich richtige Spurrinnen gebildet und wenn man nicht exakt in dieser Spurrinne fährt, gerät das Auto sofort ins rutschen. Fabian sagt noch zu mir:“Ob die Schweden wohl nie in den Graben fahren?“, denn obwohl es sau glatt ist, haben wir bisher noch keinen Unfall gesehen. Das Erlebnis von vor 3 Tagen steckt uns immer noch in den Knochen. Doch kaum hat Fabian die Frage ausgesprochen, da dauert es keine 5 Minuten mehr und das erste Auto ist im Graben. Einen Kilometer weiter dann der nächste. Auch dort sind viele Helfer bereits vor Ort und helfen das Auto vom Schnee zu befreien. Die Hilfsbereitschaft ist wirklich groß. Sonst verläuft die Reise aber ruhig.

Der nächste Tag ist dann besser, es ist zwar ziemlich grau, aber anstatt als Regen kommt der Niederschlag heute in Form von Schnee runter. Wir fahren nördlich von Mora in ein kleines Dorf und laufen von hier aus auf den Hökberget. Immer der Banane nach, denn diese südländische Frucht, markiert unseren Weg. Oben auf dem Hökberget angekommen haben wir eine tolle Aussicht über das umliegende Tal. Es schneit auch fast den ganzen Tag und da wir ein bisschen höher sind, als am Siljan, bleibt auch einiges liegen. Der Rückweg führt uns über einen Teil der berühmte Vasaloppet, also dem Wasalauf. Der Wasalauf wurde ins Leben gerufen um an die historische Flucht des einstigen Königs der Schweden zu erinnern. Dieser ist auf Skiern vor dem dänischen König Christian II. geflüchtet. Heute ist der Lauf allerdings eine der größten Skilanglaufveranstaltungen weltweit. Die Strecke führt von Sälen bis nach Mora und auf 90 km kann Jeder sein Können beweisen. Da die Strecke ebenfalls als Wanderweg gekennzeichnet ist, laufen wir also hier. Unterwegs begegnen uns auch nicht so viele Langläufer, sodass es recht entspannt verläuft. Am nächsten Tag wollen wir noch einmal zur traditionellen Produktion der Dalapferde. Nur 2,5 km von unserer Unterkunft entfernt, ist dieser kleine Handwerksbetrieb angesiedelt, bei dem es die Dalapferde in allen Größen und vielen verschiedenen Farben zu kaufen gibt. Diese Pferdchen haben eine lange Tradition. Holzarbeiter, die in den Wäldern Schwedens gearbeitet haben, haben diese Holzpferde abends am Lagerfeuer geschnitzt und diese dann als Geschenk ihren Kindern wieder mitgebracht. Berühmt wurde das Dalapferd als es 1939 in der Weltausstellung von New York ausgestellt wurde und ist heute ein Symbol für die schwedische Kultur.

Nach erfolgreichem Kauf machen wir noch einen Abstecher nach Mora, viel los ist hier aber nicht.

Insgesamt lassen wir die letzte Woche nun ruhiger angehen. Wir fahren noch einmal zu einem Naturreservat mit dem schönen Namen Springkällan. Hier haben im 19. Jahrhundert die Menschen versucht an dieser Stelle nach Öl zu bohren. Dabei sind sie jedoch auf eine Wasserader gestoßen, die seit dem wie ein Springbrunnen aus dem Erdreich schießt. Da die Temperaturen in diesen Gefilden nun jedoch sehr eisig sind, bilden sich „Eisskulpturen“ rund um die Fontäne. Das sieht wirklich ganz schick aus. Wir drehen noch eine Runde im Naturreservat und kehren noch einmal zur Wasserquelle zurück, denn hier gibt es ein Häuschen mit Feuerstelle und Feuerholz. Fabian ist im wahrsten Sinne des Wortes Feuer und Flamme und schon werden die Kardemummaknuts auf dem Feuer erwärmt. Auf dem Rückweg machen wir noch einen Abstecher bei Nittsjö Ceramics, um vielleicht ein Mitbringsel zu erstehen, jedoch sind die Sachen vor Ort ziemlich teuer und dazu noch recht altbacken. Dann lieber nicht. Der nächste Tag verläuft unspektakulär mit kleinerem Spaziergang, Kaffee trinken und Co. Wir haben noch überlegt zu einem Wasserfall zu fahren, allerdings wäre das mit insgesamt 5 Stunden Fahrtzeit verbunden. Da uns noch die lange Rückreise bevorsteht entscheiden wir uns dagegen. Am letzten richtigen Tag in Schweden, fahren wir dann tatsächlich noch einmal nach Springkällan, irgendwie fehlen uns die Ideen und man konnte so schön Feuer machen. 🙂

Springkällan
Zwischendurch bauen wir noch einen kleinen Schneemann
Endlich Feuer machen 🙂

Dann müssen wir uns leider schweren Herzens verabschieden und auf den Rückweg machen. Richtig Lust nach Hause zu fahren, haben wir beide nicht. Aber es hilft ja alles nichts. Wir übernachten auf dem Rückweg noch einmal kurz vor Malmö und ich bin froh, dass wir uns dafür entschieden haben in Schweden zu bleiben. Das Wochenende an dem wir zurück gekommen sind, war das Sturmwochenende in Deutschland. Wir hatten darüber nachgedacht von Åre aus nach Norwegen rüber zu fahren und dann in 2 Wochen die Fähre von Bergen nach Hirtshals zu nehmen. 16 Stunden Überfahrt bei Sturm wären bestimmt spannend gewesen, aber auch eine Erfahrung auf die man wahrscheinlich verzichten kann.

Goodbye Nusnäs. Die Aussicht aus unserer letzten Unterkunft. Die große weiße Fläche ist der Siljansee

Jetzt sind wir wieder im Alltag angekommen und was soll ich sagen, die Freizeit ist ganz schön knapp bemessen. Wir haben insgesamt 9 Länder bereist (durch 3 sind wir nur durchgefahren, die zähle ich mal nicht dazu) und haben einiges an Erfahrungen mitgenommen. Würden wir es wieder machen? Definitiv! Die Zeit ist so schnell vergangen und es gibt auf unserem wunderbaren Planeten noch so viel zu entdecken. Wir sind sehr dankbar für die Zeit die wir verbringen durften, die Menschen die wir kennengelernt haben und die vielen Dinge die wir erlebt haben. Wir hoffen Euch hat der kleine Einblick in die Reise gefallen.

In diesem Sinne: Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei 🙂

Bis bald! Dann wieder Live und in Farbe.

21.01.2022-06.02.2022

Wie die Meisten von euch bestimmt schon mitbekommen haben, sind wir wieder nach Schweden gefahren. Warum? Mögen sich jetzt einige Fragen, dort seid ihr doch schon im Sommer so lange gewesen. Stimmt! Aber Erstens: Hat es uns hier so gut gefallen, dass dies sicherlich nicht die letzte Reise in dieses Land seien wird – und Zweitens: Ist Schweden im Sommer halt nicht Schweden im Winter. Wir wollten noch einmal so einen richtigen Winter erleben, mit allem was dazu gehört. Also packten wir die Badehose und die Sommersachen aus und dafür die Thermounterwäsche und die Skiklamotten ein.

Am 21.01. ging es dann nach gut zweiwöchigem Aufenthalt in der Heimat los. Falls die Frage nun aufkommen sollte, ob wir wieder mit Dachzelt reisen, nein, dies tun wir dieses mal nicht. Für die letzten Wochen wollten wir dann doch ein wenig Komfort genießen und eine beheizte Behausung für uns beanspruchen. Für die erste Woche haben wir uns in ein kleines Schwedenhäuschen im Jämtland eingebucht. Geographisch betrachtet liegt unser erstes Ziel ziemlich genau in der Mitte von Schweden, zwischen Sundsvall und Östersund. Da es von zu Hause bis ins Jämtland doch einige Kilometer sind (fast 1.700 km), haben wir uns noch eine Übernachtung bei Jönköping gegönnt. Wir kamen an unserer Pension an, deren Zimmer direkt über einem Pferdestall lagen. Und so konnten wir von unserem Zimmerchen aus die Pferde schnauben, wiehern und mit den Hufen scharren hören. Hat man ja auch nicht jeden Tag. Am nächsten Tag ging es dann aber weiter ins Jämtland zu Monique und Anders. Wir sind hier bereits im Sommer gewesen und an einem Abend am Lagerfeuer, hat uns Anders den Winter im Jämtland schmackhaft gemacht. Monique bietet, neben der Vermietung der Ferienunterkünfte, auch einige Aktivitäten an, die man im Winter unternehmen kann. So sind wir zu unserer ersten Unterkunft gekommen.

Übrigens mal so nebenbei, das Jämtland (ich weiß nicht ob ich es schon berichtet habe) ist ein bisschen das Revoluzzer-Bundesland in Schweden, denn in seiner Geschichte gehörte das Jämtland mal zu Schweden und mal zu Norwegen. Je nachdem welche Nation gerade die Stärkere von beiden war. Ebenfalls war es im Mittelalter ein nahezu selbstständiges Reich und sieht sich heute als eigenständige Republik und hatte sogar bis letztes Jahr einen gewählten König. Dieser ist allerdings letztes Jahr verstorben und dieses Jahr soll es dann wieder einen Neuen geben. Jedes Jahr gibt es ein Festival in Östersund, bei dem die jämtländische Nationalhymne gesungen wird. Ebenfalls fanden Aktionen statt, bei dem die Jämtländer beispielsweise an den Straßen zu den angrenzenden Bundesländern standen und Visa verteilt haben, natürlich alles mit Augenzwinkern der Beteiligten. Irgendwie ein witziges Völkchen. Aber nun weiter im Text mit unserer Reise…

Die Fahrt nach Bispgården war dann allerdings auch ein wenig abenteuerlich. Bei Hudiksvall fing es an zu regnen, während das Thermometer im Auto Minusgrade verkündete. Hoffentlich geht alles gut. Aber die Schweden scheinen doch etwas besser auf den Winter vorbereitet zu sein, als die Norddeutschen und so konnten wir problemlos unsere Fahrt fortsetzen. Bei der Ankunft wurden wir dann auch mit Fika, also Kaffee und süße Teilchen, von Monique begrüßt und bezogen wenig später unser neues Heim auf Zeit.

Unser kleines Häuschen bei Nacht, inkl. Jämtlandflagge!

Für die nächsten zwei Tage stand erst mal nichts auf unserem Plan, deswegen hatten wir ein bisschen Zeit die Gegend zu erkunden. Unser Häuschen stand direkt am Waldrand und viele Pfade luden ein, die Gegend ein wenig zu erkunden. So spazierten wir durch den schwedischen Wald und fanden es einfach herrlich in der weißen Natur unterwegs zu sein. Auch wenn es für die Gegend verhältnismäßig wenig Schnee gab, die Wochen zuvor hatte es oft Tauwetter gegeben und sogar geregnet, fanden wir das dies ja immer noch besser war, als das Norddeutsche Schietwetter, denn neben dem etwa 30 cm hohen Schnee schien fast jeden Tag für uns die Sonne. Herrlich!

Endlich Winter! Im Wald bei Bispgarden

Am Montag wollten wir dann noch einmal zum Döda Fallet, wer sich noch erinnert, dies war einst der zweitgrößte Wasserfall Schwedens bis in einem großen Unglück Siebzehnhundertirgendwas der darüber liegende See sich mit einem Mal in die Landschaft entleerte und der Wasserfall für immer verschwand. Also noch einmal hin, wie es wohl im Winter ist. Anscheinend gar nicht, die Zufahrt wurde nicht geräumt und mit dem Auto war kein Hinkommen zum Parkplatz. Davon ließen wir uns jedoch nicht abhalten und parkten an der zweiten Zufahrtsstraße zum Parkplatz und liefen die restlichen Meter. Wir versanken teilweise Knietief im Schnee, was dann doch ohne Schneeschuhe etwas anstrengender war. Um den Dödafallet zu erkunden, gibt es eine Holzkonstruktion, die über den ehemaligen Wasserfall führt. Aufgrund des Tauwetters, einige Tage zuvor, waren einige Stellen etwas vereist und wir mussten ein bisschen aufpassen. Zusätzlich gab es noch einige Treppen die überwunden werden mussten. Da hier die Sonne bisher kaum hingekommen war, lag noch eine dicke Schneeschicht auf den Stufen, sodass ein heruntersteigen nicht möglich war. Also schlitterten wir hinunter, was ein großer Spaß war. Schade das wir keinen Schlitten dabei hatten, der wäre an dieser Stelle sehr hilfreich gewesen. Sonst war es schon schön, die großen Felsblöcke unter einer Schneeschicht zu sehen und der kleine See, der am unteren Ende des toten Wasserfalls liegt, lag auch unter einer dicken Eisschicht. Später genossen wir noch einmal die Aussicht an dem Café, dass im Sommer geöffnet hat, und verputzten unser Proviant.

Wo ist nur der Schlitten?! Die Treppen am Döda Fallet

Am nächsten Tag stand dann unsere erste Aktivität auf dem Plan. Eine Schneeschuhwanderung. Neben uns war noch ein anderes Paar, die aus den Niederlanden nach Schweden ausgewandert sind und Monique als unser Guide, mit von der Partie. Das letzte Mal das ich Schneeschuhwandern ausprobiert habe, liegt gute 10 Jahre zurück und ich erinnere mich nur daran, dass es sau anstrengend war. Dieses Mal empfand ich es jedoch als relativ easy. Da es nicht wirklich Neuschnee gegeben hatte und der Pfad leider auch ein kleines bisschen ausgetreten war, war es für mich mehr wie ein Spaziergang. Einzige Herausforderung war mit den Schneeschuhen über umgestürzte Bäume zu klettern, da, sobald man einen Fuß vom Boden hebt die Schneeschuhe in etwa einem 45 Grad Winkel, vom Fußballen abwärts hinunter hängen. Dazu sind sie auch noch doppelt so lang wie die eigenen Füße, sodass man beim wieder auftreten aufpassen muss, nicht irgendwo hängen zu bleiben und einen groooßen Schritt zu machen. Aber es klappte alles ganz gut. Wir wanderten zur Hängbron, die früher einmal für die Kinder gebaut wurden, damit sie mit den Kindern auf der anderen Flussseite zur Schule gehen konnten. An der Brücke selbst, war der Fluss zum Teil gefroren und die Eisschollen schoben sich ineinander. Das war echt hübsch.

Unweit der Brücke gab es eine kleine Hütte mit einer Feuerstelle, hier machten wir Pause mit Lagerfeuer und echter schwedischer Varmkorv, also Heißwürstchen. Einfach die Dose ins Feuer stellen, warten, fertig! Typisch schwedisch und echt cool, das überall Schutzhütten stehen mit Feuerstelle und Feuerholz. Meistens werden diese Hütten von den Leuten die in den Gemeinden wohnen, am Leben gehalten und mit Feuerholz versorgt. Fabian und ich genießen diese Tradition auf jeden Fall sehr. Nach unserem Lagerfeuer Mittagessen, geht es dann wieder zurück. Ein nettes Mikroabenteuer.

Für Fabian steht am Mittwoch Jagen auf dem Programm. So macht er sich morgens mit Anders auf den Weg in den Wald. Ich genieße derweil ein bisschen das Häuschen und die Umgebung. Als die zwei Nachmittags wieder kommen, erfahre ich, dass ich wohl mehr Wildlife an unserem Hüttchen gesehen habe, als Fabian und Anders. Denn als ich am Küchentisch saß und den Nachbarshund habe bellen hören, blickte ich auf und sah einen Fuchs zwischen den Häusern entlang gehen. Die anderen Beiden haben nur kleine Vögel gesehen. Ich bin mir aber sicher, dass sie trotzdem einen schönen Tag hatten. Es hörte sich auf jeden Fall so an. Insgesamt merkt man aber recht deutlich die Nähe zur Natur, eines Morgens schaute ein Eichhörnchen am Fenster vorbei, ergriff beim Anblick von Fabian dann aber doch schnell die Flucht. 🙂 Auch ein Specht versuchte sein Glück und wollte das Holzhäuschen wohl zu seinem neuen Heim machen, was sich drinnen dann anhörte, als würde jemand mit der Bohrmaschine hantieren.

Der Fuchs, leider etwas verschwommen, da es schnell gehen musste und ich nur durch das Fenster fotografiert habe.

Am nächsten Tag wollten wir noch einmal die schwedische Traditionen aufleben lassen, besorgten uns Kötbullar und Wurst im Supermarkt, stapften in den Wald machten ein Lagerfeuer und brieten unsere Errungenschaften auf Stöcken. Zwischendurch fing es noch ein wenig an zu schneien, was die Romantik dieser Situation nur noch verstärkte 😉 Abends erwartete uns noch ein Elchdinner bei Monique. Wir verbrachten einen wunderbaren Abend und der Elch-Stew war richtig lecker. 🙂

Diese nette Tankstelle haben wir in der Nähe von Ragunda entdeckt. Das Foto ist zum Glück gar nicht gestellt.

Bald schon mussten wir jedoch ins Bettchen, denn am Freitag mussten wir früh aus den Federn.

Um 7 Uhr klingelte also der Wecker und um kurz nach 8 ging es los Richtung Masjön. Unsere letzte gebuchte Aktivität stand noch auf dem Plan und Fabian sehnte sie wahrscheinlich schon ziemlich herbei, denn wir hatten eine Tour mit Schneemobilen gebucht. Wer jetzt denkt Schneemobil fahren in Europa, ich dachte so etwas gibt es nur in Kanada und den USA liegt falsch. In Skandinavien ist dies ziemlich populär. Anders hat uns erzählt, dass es früher eine Schneemobil-Strecke von Stockholm bis nach Kiruna gab. Noch heute kann man weit in den Norden fahren. Von Stockholm aus, vermutlich nicht mehr, da liegt zu wenig Schnee, aber im Inland kein Problem. Da Monique diese Touren über einen Bekannten anbietet, mussten wir nun erst dort hin fahren. Wilco, ebenfalls Niederländer der mit seiner Familie nach Schweden ausgewandert ist, führte diese Touren durch. Nach eine kurzen Unterweisung ging es dann auch schon los. Denn für das Fahren eines Schneemobils braucht man in Schweden lediglich einen Autoführerschein mit Guide sogar gar keinen.

Irgendwie hatte ich Angst, weil ich so eine Frostbeule bin, dass es mir auf dem Schneemobil bei Gegenwind, Minustemperaturen und meist sitzend dann doch eher kalt sein würde und hatte mir extra beheizte Socken für den Trip gekauft. Was für eine lohnende Investition! Ich hatte auch über beheizte Handschuhe nachgedacht, diese waren mir mit 150 Euro dann aber doch zu teuer. Zum Glück! Denn die Griffheizung funktionierte einwandfrei. Zum warm werden mit dem Gerät fuhren wir ein bisschen durch den Wald und sehr viel gerade Strecken. Irgendwann hielten wir kurz und Wilco sagte uns, dass wir jetzt über einen etwa 7 km langen See fahren werden, da wir noch tanken müssen. Also fuhren wir über den zugefrorenen See zur Tankstelle. Hier konnte man auch mal ein bisschen Gas geben, Fabian hatte seinen Spaß und fuhr mit gut 70 km/h über das gefrorene Eis, da ich jetzt nicht so eine Affinität für motorisierte Fortbewegungsmittel habe und auch nicht so risikobereit bin, reichten mir auch schon so um die 50 km/h als Top-Speed aus. Die Tankstelle war übrigens eine ganz normale kleine schwedische Dorftankstelle, die man über den See mit dem Schneemobil erreichte.

Dann ging es wieder zurück. An einer Hütte machten wir noch eine kleine Pause mit Kanelbular und Kaffee bei herrlichstem Sonnenschein. Obwohl wir gerade mal eine dreiviertel Stunde bis Stunde unterwegs waren, taten mir die Hände insbesondere der Daumen schon ein bisschen weh. Denn die Schneemobile verfügen über Daumengas. Es gibt also einen kleinen Hebel, den man mit dem Daumen herunterdrückt. Hierdurch hat man allerdings eine ziemlich ungewohnte Handhaltung, die auf Dauer schon ein bisschen schmerzhaft ist. Später ging es dann in den Wald und einen kleinen Berg hoch, wir fuhren zwischen Windrädern her und weiter in den Wald hinein. Irgendwann waren wir mitten im Nirgendwo und ein Blick auf Googlemaps verriet, dass es wohl auch einige Kilometer von der nächsten Straße entfernt lag. An einer kleinen Hütte des Snowmobil-Clubs machten wir noch einmal Halt. Neben der Tour gab es noch ein Mittagessen. Es sollte Burger geben die natürlich, wie sollte es auch anders sein, über einem kleinen Feuer gegrillt wurden. Dummerweise hatte Wilco die Burgerpatties zu Hause vergessen und musste noch mal los. Seine Frau war der Telefonjoker und brachte die Dinger irgendwo zur Straße. Wir machten derweil schon mal Feuer. Nachdem wir es uns haben schmecken lassen, ging es dann noch einmal ein bisschen in den Wald. Hier lag noch mehr unberührter Schnee und so fuhren wir noch unsere Runde. Gegen halb 5 kamen wir in der ziemlich weit fortgeschrittenen Dämmerung nach etwa 70 km wieder an unserem Start an. Wir waren beide recht kaputt, denn das Schneemobil fahren war anstrengender als gedacht. Dies bestätigte auch am nächsten Tag der Muskelkater der sich bei mir in Armen und Beinen breitgemacht hatte. Es heißt wohl nicht umsonst Motorsport. 🙂 Wir hatten übrigens Glück, denn wir waren die einzigen Gäste die an der Tour teilnahmen. Wilco erzählte uns noch, dass er auch mehrtägige Touren anbietet und dass dann meisten Gruppen von 4 bis 9 Personen sind, er aber grundsätzlich lieber kleinere Gruppen hat.

Das Lagerfeuer darf nicht fehlen!

Der nächste Morgen war dann auch mit Abschied verbunden, wir schauten noch einmal bei Monique vorbei und bekamen einen letzten Kaffee und verabschiedeten uns von ihr und Jack (ihr quirliger Australian Shepherd), Anders war schon unterwegs. Und so ging es weiter für uns nach Åre, einem Skiort nahe der norwegischen Grenze. Heute kam dann aber endlich der heiß ersehnte Neuschnee, oder um es mit Moniques Worten auszudrücken:“I hope there will be shitloads of snow!“. Und ja sie kamen, die shitloads. Es schneite ab dem Mittag dicke Flocken. Wir machten noch einen kleinen Zwischenstopp in Östersund um Vorräte aufzufüllen und eigentlich wollten wir uns noch die Stadt ansehen, aber irgendwie war mir die Wetterlage doch etwas zu unsicher. Wahrscheinlich hat man als Norddeutscher mehr bedenken, dass bei ein paar Schneeflocken der ganze Verkehr lahm liegt, jedoch nicht so in Schweden. Zum einen sind die Straßen sehr gut geräumt, zum anderen fahren im Norden fast alle Schweden mit Spikes. Dies sind Winterreifen in denen Metallstifte in das Profil eingearbeitet sind, um bei Glätte mehr Grip zu erzeugen. In Deutschland sind diese leider verboten, aber wenn man mal ehrlich ist, wann braucht man die auch schon bei uns. Na ja, wir kamen dann ziemlich planmäßig in Åre bzw. Tegefjäll an und bezogen unsere Wohnung. Im Vergleich zu unserem Hüttchen in Bispgården, wirkte der Ort ziemlich überbevölkert.

Den nächsten Tag nutzen wir erst einmal um anzukommen und die Gegend zu erkunden. Wir gingen zum Skilift und dann weiter an der Straße bis an eine kleine Abzweigung. Von dort aus kam man zum Tegeforsen, eine Stromstelle des Indalsälven. Da es am Tag zuvor soviel Neuschnee gegeben hatte, war der Weg nicht so ganz ersichtlich, davon ließen wir uns jedoch nicht aufhalten und stapften durch den frischen Neuschnee, in dem wir teilweise knietief versanken. Am Fluss angekommen waren wir beeindruckt von der Aussicht die sich uns bot. Den Rückweg traten wir über einen Wanderweg an. Hier ging es erst durch eine typisch schwedische „Siedlung“, also maximal alle 300 Meter ein Häuschen weiter durch den Wald und über ein Feld. Der Weg ist etwas beschwerlich, denn auch hier müssen wir uns wieder durch den kniehohen Schnee kämpfen.

Am nächsten Tag fahren wir zum Ristafallet, ein netter kleiner Wasserfall ebenfalls am Indalsälven. Der Weg dort hin geht über einen Campingplatz, dieser hat jedoch im Winter geschlossen. Es geht durch ein kleines Waldstück ein bisschen den Hang hinunter und während Fabian ins Rutschen gerät und ganz cool den Abhang hinunter schlittert, rutsche ich nicht ganz so cool aus und leg mich auf die Nase. Na ja halb so wild. Wieder aufstehen und ab zum Wasserfall, diesen können wir dann auch nach kurzer Zeit bewundern. Wir folgen noch dem Weg weiter am Fluss entlang und gehen durch eine traumhafte Schneelandschaft. Ich bin immer noch ganz beseelt von diesem tollen Anblick. Nach unserem kurzen Ausflug geht es weiter, Fabian möchte noch zum Trangia Outlet. Das ist etwas eine Stunde von Åre entfernt. Trangia stellt einen kompakten Campingkocher her, der mit Spiritus betrieben wird und da Fabian natürlich ein Outdoor-Cooking-Mensch ist, muss so ein Ding in die Sammlung. Nicht das wir schon genug Campingkocher hätten… Nur so ein paar die mit Gas betrieben sind, einen Gasgrill, Kohlegrills und natürlich den guten Benzinkocher, der uns während unserer Zeit im Dachzelt wirklich gute Dienste geleistet hat. So wird das Sortiment halt erweitert. Sollten wir jemals einen länger andauernden Stromausfall erleben, die Essenszubereitung wäre auf jeden Fall sicher.

Nach diesem erfolgreichen Tag läuft dann auch nicht mehr allzu viel. Am nächsten Tag machen wir uns wieder auf den Weg um ein bisschen Sightseeing in der Nähe zu machen. Erst geht es zum Tännforsen, Schwedens größter Wasserfall. Obwohl der Tännforsen wirklich mitten im Nichts liegt, müssen wir für das Parken zahlen und das ist für Schweden wirklich eher ungewöhnlich. Außer in Städten, haben wir in Schweden niemals Parkgebühren bezahlt, zumindest nicht im Sommer. Irgendwie ist es rund um Åre ein bisschen anders. Der Wasserfall, ist wenn jetzt auch nicht wahnsinnig hoch, trotzdem ziemlich gewaltig und beeindrucken. Es kommen ziemliche Wassermassen herunter, dazu ist die Landschaft recht verschneit und an den Ecken ist der Wasserfall gefroren. Auch kurz hinter dem Wasserfall liegt der See in dem er mündet unter einer dicken Eisschicht. Die Temperaturen an diesem Tag sind auch wieder eisiger geworden. Währen wir in der ersten Woche relativ milde Temperaturen mit knapp unter 0 Grad bis 1 oder 2 Grad Celsius plus hatten, sind es heute nur -8 Grad Tageshöchsttemperatur. Um Fotos mit dem Handy zu machen, muss ich meine Handschuhe ausziehen, diese werden dann in der kurzen Zeit so kalt, dass die Finger anfangen weh zu tun. Aber durch die Bewegung wird einem ja bekanntlich warm, und so machen wir uns auf den Weg und gehen die große Runde in diesem Naturreservat.

Da noch viel Tag über ist, machen wir uns noch auf den Weg nach Handöl zum Handölforsen. Hier soll es eine Hängebrücke über einen kleinen Wasserfall geben. Dort angekommen, verlangt der Besitzer mal wieder Geld. Da wir weder Swish (die schwedische App zum Bezahlen) haben, noch gewillt sind 3 Euro fürs parken auszugeben, schauen wir kurz auf die Karte und entdecken einen Parkplatz auf der anderen Seite des Flusses etwa 7 km vom jetzigen Standort entfernt. Auf einer Karte an unserem Parkplatz ist ebenfalls ein Wanderweg eingezeichnet, der von dem anderen Parkplatz zum Handölforsen führt. Am Parkplatz angekommen ist auch schon ein Schild das in die Richtung zeigt. Dummerweise hat noch niemand diesen Weg genommen, sodass wir ihn nicht erkennen können. Ein Blick auf meine Wanderapp, zeigt mir jedoch an, wo der Weg entlang gehen soll. Also suchen wir uns den Weg via Handyapp und GPS. So geht es mal wieder durch den Schnee mal sinkt man mehr mal weniger ein. Irgendwann entdecken wir Langlaufspuren und folgen diesen in Richtung Wasserfall. Jedoch kommen wir so etwas vom Weg ab. Nach etwa 30 Minuten durch den Schnee waten, sind wir ein bisschen über das Ziel hinausgeschossen. Wir müssen etwas zurück und noch deutlich weiter Richtung Westen liegt. Also dann querfeldein, durch den Wald. Ich habe ein bisschen ein mulmiges Gefühl, muss an Anders denken, der von Snowboardern erzählt hat, die einen Bären aus dem Winterschlaf geholt haben. Oh man… Und dieses mal kämpfen wir uns wirklich durch den Schnee, versinken teilweise bis zur Hüfte und finden aber letztendlich den richtigen Weg und werden auch prompt mit einer wunderbaren Aussicht belohnt. Zurück will ich aber nicht noch einmal den ‚Wanderweg‘ zurückgehen und Fabian gibt letztendlich nach und wir gehen den langen Weg durch das Dorf zurück.

Am nächsten Tag wagen wir uns endlich auf die Skipiste. Mit ca. 90 Pistenkilometern ist dies eines der größten Skigebiete in Schweden. Die Preise sind leider auch nicht gerade günstig. Für mich kostet das Ausleihen der Skier, plus Schuhe und Stöcke ca. 40 Euro pro Tag. Möchte man nur in Duved/Tegefjäll fahren kostet der Skipass fast 45 Euro/Tag. Für das gesamte Skigebiet noch einmal 10 Euro mehr. Natürlich zahlt man in den Alpen schon mal mehr, allerdings hat man dort auch meist mehr Pistenkilometer und auch mehr Angebote, wie Skihütten etc. Auf dem Sessellift ist es schon eisig (Heute -11 Grad Tageshöchsttemperatur). Dummerweise sind meine bereits in Griechenland bestellte Kontaktlinsen nicht pünktlich angekommen und so muss ich meine (alte) Brille unter der Skibrille tragen, was nicht so recht funktioniert, da eins von beiden immer beschlägt. Die Aussicht oben ist aber traumhaft. So drehen wir ein paar Runden, fahren einen irrsinnig langen Schlepplift (1,6 km Länge) und genießen auf dem Gipfel die Aussicht ins Tal. Da ich jetzt nicht mit Begeisterung Ski fahre belassen wir es bei diesem einen Tag.

Am Freitag machen wir uns noch einmal auf den Weg nach Duved, das Nachbardorf von Tegefjäll. Es ist wieder wärmer geworden und bei nur 1 oder 2 Grad unter Null, Sonnenschein und keinem Wind kommt es uns fast frühlingshaft vor. Warum trägt man eigentlich Mütze und Handschuhe? In Duved ist eine Brauerei ansässig, die Fabian gerne besuchen möchte. Als wir dann gegen Mittag in das Örtchen kommen ist uns beiden nicht nach Bier und wir beschließen in ein kleines Kaffee zu gehen. Hier machen wir dann eine kulinarische Entdeckung die, wie ich nun weiß, Semla heißt. Ein Kardamom-Hefe-Gebäck das mit einer Marzipan-Schicht bestrichen wird und zur Krönung noch einen dicken Berg Schlagsahne bekommt. Einfach nur göttlich! Ich habe gelesen, dass es dieses Gebäck nur in der Zeit von Weihnachten bis Ostern erhältlich ist und früher sogar nur am Fettisdagen (dem schwedischen Faschingsdienstag) gegessen wurde. Wir sind wirklich begeistert von dieser Entdeckung und werden es bestimmt bald ausprobieren.

Unsere ersten Semlor! Yummie!

Sonst verbringen wir mal wieder den Tag ein bisschen zu packen, waschen noch einmal Wäsche und freuen uns schon auf die nächste Unterkunft in der Hoffnung dass das Bett dort etwas gemütlicher ist. Denn aktuell ist das Bett die reinste Katastrophe. Bei jeder Bewegung knackt und knarzt es so laut, dass ich in den ersten Nächten kaum ein Auge zudrücken konnte. So verabschieden wir uns von Tegefjäll und weiter geht es nach Ön. Dieses mal sind wir wirklich in der Pampa gelandet. Was wir hier so erlebt haben, erfahrt ihr dann beim nächsten Mal, wir machen jetzt erst mal den Ofen an. Bis bald!

Unser aktuelles Heim 🙂

PS.: Wer sich momentan über die Spritpreise in Deutschland ärgert… Wir zahlen gerade für den Liter Diesel 2 Euro bis 2,1 Euro und freuen uns schon darauf wieder im ‚günstigen‘ Deutschland tanken zu können. Manchmal hilft ein kleiner Perspektivwechsel, um Dinge wieder positiv sehen zu können. 😉

25.12.2021-07.01.2022

Der erste Weihnachtsfeiertag beginnt für uns ruhig mit einem ausgiebigen Frühstück. Wir wollen heute noch ein bisschen die Gegend erkunden und einen Spaziergang machen. Julius macht den Vorschlag die Schlucht, die quasi neben unserem Dorf herläuft, zu durchwandern. Also machen wir uns auf den Weg. Ich glaube, wir dachten alle, dass wir innerhalb von maximal 1,5 h wieder zurück an unserem Haus sind. Aber die Schlucht schien nicht enden zu wollen und die felsigen Abschnitte erschweren ein zügiges vorankommen. So langsam sind wir alle ziemlich durstig und da wir ja dachten nur einen kurzen Spaziergang zu machen, hat niemand von uns an Proviant gedacht. Google Maps verrät uns aber, dass es sich nicht lohnen würde umzudrehen, also weiter. Fabian hat zwischendurch die Idee, den Steilhang hinaufzuklettern, da dieser jedoch echt dicht bewachsen ist, verwerfen wir das schnell wieder. Kurz vor dem Ende, sind wir uns nicht sicher, ob der Weg nun nicht doch hier den Hang hoch geht. Also versuchen wir unser Glück, die Straße ist nicht mehr weit entfernt. So kämpfen Fabian, Hanna und ich uns durch das Dornengestrüpp und klettern die letzten Meter Hang hoch. Julius erkundet noch einmal die Schlucht und schaut, ob es nicht vielleicht doch einen anderen Weg gibt. Den gibt es auch tatsächlich, aber wir anderen sind inzwischen so weit oben, dass wir keine Lust mehr haben, den Weg wieder herunterzuklettern. So kommen wir dann irgendwann ziemlich zerkratzt und ich mit einer löchrigen Strumpfhose auf der Straße an. Nach 2,5 bis 3 Stunden sind wir dann auch wieder an unserem Heim auf Zeit angekommen und füllen erst einmal wieder den Flüssigkeitshaushalt auf. Kurz bevor es losgegangen ist, hab ich noch Hanna gefragt, ob sie der Meinung wäre, dass ich mir eine Wanderhose anziehen solle, woraufhin sie geantwortet hat:“Nö, wir gehen ja nicht durch irgendein Gestrüpp.“. Dumm gelaufen 🙂

Der 2. Weihnachtsfeiertag ist dann deutlich entspannter. Wir wollen noch auf einen kurzen Spaziergang losgehen, jedoch fängt es nach den ersten 500 Metern so an zu regnen, dass wir abbrechen müssen. Am 27.12. verlassen wir unser Haus und es geht wieder weiter. Leider ist für diesen Tag kein gutes Wetter angesagt, es soll regnen und sogar Starkregen geben. Nichtsdestotrotz fahren wir in die Berge zur Schlucht Ridomo. Der Weg dort hin ist auf jeden Fall wieder abenteuerlich. Wir müssen durch kleine Bergdörfchen fahren und hier, so scheint es, sind die Häuser nicht an die Straßen angepasst, sondern die Straßen an die Häuser. Teilweise ziemlich eng. Dazu haben die Griechen noch ein Talent dazu, so zu parken, dass man mit einem PKW gerade so vorbei passt. Für den kleinen Magirus ist dies doch schon eine Herausforderung. In einem Bergdorf müssen wir eine Engstelle passieren, die selbst für den Patrol ziemlich schmal ist, mit viel Geschick und gutem Augenmaß lotsen wir den Magirus jedoch auch hier durch. Kurz vor unserem Ziel ist noch das Gestrüpp von einem umgefallenen Baum im Weg, dann muss halt noch einmal die Kettensäge her. Schon ist der Weg wieder frei.

Die schmale Stelle im griechischen Dorf. Mit eingeklappten Spiegeln klappt es 🙂

Am Stellplatz angekommen, wollen wir in die Schlucht hinabsteigen. Die Durchschreitung dauert insgesamt in etwa 3 Stunden. Das Wetter ist relativ stabil, zwar ziemlich wolkenverhangen aber trocken. Trotzdem ist Fabian und mir die Wetterlage etwas zu unsicher und wir kehren bald wieder zurück. Julius und Hanna sind mutiger. Bis sie wieder da sind, bleibt es auch stabil und regnet nicht. Gegen Abend fängt es dann aber an zu regnen und es schüttet heftig, zum Glück können wir uns in den Magirus zurück ziehen.

Der nächste Tag beginnt wie der andere aufgehört hat, mit Regen. Wir schaffen es noch in einer kurzen Regenpause das Dachzelt zusammenzuklappen und als wir uns wieder auf machen Richtung Meer, kübelt es wie aus Eimern. Bei Kalamata füllen wir noch einmal unsere Vorräte auf und danach machen wir uns auf den Weg zu den Polylimnio Wasserfällen. Dort angekommen, schlüpfen wir noch schnell in Regenjacke und -hose und machen uns auf den Weg. Bergab erwartet uns ein türkisblauer Fluss, der über viele kleine und große Wasserfälle, seinen Weg hinab Richtung Meer sucht. Ein wunderschöner Ort, im Sommer wahrscheinlich ziemlich überlaufen, aber heute haben wir den Wasserfall für uns. Als wir an einem großen Pool angekommen sind, beschließen wir morgen wiederzukommen und eine Runde baden zu gehen. Jetzt ist es leider schon ein bisschen spät, es wird bald dunkel und der Regen ist zwar weniger geworden, aber immer noch da. Morgen soll es vormittags trocken sein.

Gesagt, getan. Wir werden am nächsten Morgen von Sonnenschein begrüßt, packen unsere Sachen und machen uns auf den Weg. Dort angekommen schlüpfen wir schnell in unsere Badesachen und los gehts. Ich bin froh, mir den Neoprenanzug gekauft zu haben, auch wenn ich erst ohne Neo schwimmen wollte, bin ich froh ihn jetzt angezogen zu haben. Das Wasser ist ziemlich kalt, zum Glück nicht ganz so kalt wie bei dem Lepida Wasserfall, man kann seine Hände unter Wasser halten, ohne das es weh tut, aber angenehme Badetemperaturen sind es trotzdem nicht. 🙂 Trotzdem planschen wir was das Zeug hält. Da wir an diesem Tag keine weiteren Pläne haben, machen wir uns nach dem ausgiebigen Bad zu Fuß auf den Weg zu einem anderen Parkplatz der weiter Flussaufwärts liegt. Von hier kann man noch einen anderen Wasserfall erkunden. Auf dem Weg muss man noch einige Kletterskills einsetzen, da im Winter der Wasserstand doch ein wenig höher ist und der Weg direkt am Wasser entlang läuft. Hier ist es auch schön, aber nicht ganz so spektakulär wie flussabwärts. Auf dem Rückweg beschließen wir noch einmal den Standplatz zu wechseln. Der andere Parkplatz ist doch ein wenig schöner gelegen. Außerdem gibt es direkt daneben einen ebenfalls ziemlich schicken Pool, an dem auch eine Schaukel angebracht ist. Wir verbringen hier noch eine weitere Nacht und machen uns dann wieder auf den Weg Richtung Küste.

Badeplatz Nummer 1
Badeplatz Nummer 2 inkl. Schaukel

An einem riesigen Strand wollen wir Silvester verbringen. Dies scheint ‚der‘ Überwinterungsspot in Griechenland zu sein, denn hier stehen so viele Camper, dass einem ganz schwindelig wird. Neben uns stehen sehr viele Expeditionsmobile (kurz Exmo), also Allrad-LKWs mit einer Wohnkabine auf der Ladefläche, die aber noch nicht besonders gebraucht aussehen. Wir erfahren, dass einige von den Exmo-Besitzern schon seit 4 Wochen hier sind. Okay, dann liegt der Fokus wohl nicht auf dem Reisen sondern auf Überwintern, ob man dazu jetzt einen Allrad-LKW für 350 kEUR braucht, ist so die Frage. Aber wie heißt es so schön: Jedem Tierchen sein Pläsierchen. Insgesamt wirkt die Gruppe auch nicht besonders offen gegenüber Neulingen und man kommt nicht ins Gespräch.

Also verbringen wir den Silvesterabend am Lagerfeuer und genießen das sehr kurze Feuerwerk aus dem nahegelegenen Kyparissia.

Ganz gut was los hier…
Dafür gab es einen traumhaften Sonnenuntergang

Am nächsten Tag erkunden wir die Gegend und gehen noch eine Runde spazieren. Weiter nördlich am Strand stehen deutlich mehr Camper, als an dem Platz wo wir aktuell stehen, nichtsdestotrotz wirkt die Atmosphäre hier ein wenig offener und freundlicher. Es sind viele Familien mit Kindern hier und auch die Stellplätze an sich, sind viel schöner als am südlicheren Strand. Also ziehen wir noch einmal hierhin um. Wir genießen das gute Wetter und den Strand, denn die Sonne scheint wieder ununterbrochen und mit langer Hose und T-Shirt ist es schon fast ein wenig zu warm. Da wir aber nicht nur uns der Gemütlichkeit hingeben wollen, fahren wir noch zur Kaiafas Thermalquelle. Fabian und ich wollten schon die ganze Zeit in einer Thermalquelle in Griechenland baden, denn davon gibt es hier viele, aber wir haben es nie geschafft. Heute bietet sich dann endlich die Gelegenheit. Schon ein paar Kilometer vorher werden wir von dem schwefeligen Geruch begrüßt, nicht gerade einladend. Die Thermalquellen sind an einem See, indem Wasserschildkröten leben, diese wollen wir natürlich nicht verpassen. Wir haben Glück und sehen sie scharenweise. Dies könnte aber auch daran liegen, dass neben uns eine griechische Familie die kleinen Wasserbewohner mit Brot füttert. Nun wollen wir aber Baden. Die Thermalquelle ist als ein richtiges Bad angelegt, mit einem Gebäude einem natürlichen Pool und einem Schwimmbecken. Das Bad ist eingezäunt und hat geschlossen. Aber wenn man ein paar Minuten die Szenerie beobachten, dann wird schnell klar was zu tun ist. Baden auf griechisch, quasi. Es kommen immer mal wieder ein paar Autos, die Leute parken direkt vor dem Zaun, holen ihre Badesachen und klettern damit schnell über das Tor. An der Stelle wo der Draht entfernt wurde, ist der Lack vom Tor schon richtig abgeblättert. Also tun wir es den Griechen gleich, Badesachen an und ab übers Tor. Das Wasser ist angenehm warm und wenn man erst mal darin schwimmt, stinkt es auch gar nicht mehr so stark nach Schwefel. Später trifft Julius noch einen Griechen und unterhält sich kurz mit diesem über das Bad. So erfahren wir, dass das Bad früher von einem Privatmann betrieben wurde und auch sehr beliebt war. Dann hat es der griechische Staat übernommen, das Hauptgebäude wurde saniert und nach kurzer Öffnung wurde das Bad wieder geschlossen. Das gab Proteste in der Bevölkerung und der Staat hat das Bad wieder eröffnet. Dann kam Corona und seit dem ist es zu. Auf die Frage hin, ob die Polizei oder die Behörden denn manchmal kommen würden oder es Probleme gäbe, wenn man hier einfach über den Zaun klettert, schaute der Grieche nur ganz verstört und antwortete:“Warum soll denn die Polizei kommen, wenn die Menschen hier baden?“ Da sieht man mal wieder, wie schön es doch ist, andere Kulturen und Mentalitäten kennenzulernen.

Am 03. Januar beginnt für Fabian und mich der letzte (mehr oder weniger) Tag in Griechenland. Am Dienstag haben wir die Fähre von Patras nach Ancona gebucht. Da wollen wir noch einmal ein bisschen etwas erleben. Zuerst fahren wir zur Schlucht Stalactites, eine kleine Minischlucht nicht weit von unserem Strand entfernt. Wir parken unsere Autos und dann geht es auch schon los. Bevor wir ankommen, müssen wir schon den ersten Fluss queren. Also Schuhe aus und Hose hochkrempeln. Schuhe wieder an und weiter geht es. Keine 500 Meter weiter beginnt auch schon die Schlucht, auch hier fließt wieder ein kleines Bächlein, dass jedoch schnell tiefer wird. Da die beiden Herren kurze Hosen tragen, erkunden sie erst mal die Schlucht weiter. Nach 5 Minuten kommen sie aber wieder zurück, sagen, dass sie bis zum Ende waren und die Stelle direkt am Anfang die tiefste Stelle ist. Da Hanna und ich aber nicht so scharf darauf sind, unsere Hosen nass zu machen, gehen wir zurück. Eigentlich wollen wir auch zu den Neda-Wasserfällen und hierfür müssen wir noch ca. eine Stunde durch die Berge fahren. Es geht eine ziemlich, ziemlich steile Straße hinunter, die auf den letzten Metern zudem noch ziemlich ausgewaschen ist. Den Magirus lassen wir lieber weiter oben stehen. Die Jungs packen sich noch ihr Badezeug ein und dann geht es ab zum Wasserfall. Ein schmaler Pfad führt über Stock und Stein, mal hoch mal runter, bis man schließlich erst zum Kleinen und dann zum großen Wasserfall kommt. Es werden noch schnell die Neos übergezogen und dann beginnt der Badespaß. Hanna und ich schauen nur zu. Wieder zurück richten wir uns neben dem Magirus häuslich ein und verbringen unseren letzten gemeinsamen Abend in Griechenland.

Schlucht Stalactites
Der Fluss Neda
Der große Wasserfall Neda – Achtung!! Dies ist ein Suchbild, wer findet alle 3 Personen?

Da unsere Fähre erst um Mitternacht, also von Dienstag auf Mittwoch, geht, haben wir noch ein paar gemeinsame Stunden. Wir gehen noch einmal gemeinsam runter zum Wasserfall und weiter zu einer Kapelle, die noch weiter den Weg entlang in der Schlucht liegt. Diese ist allerdings etwas verfallen und der Weg endet dann auch hier. Wieder zurück am Standplatz machen wir uns ein spätes Mittagessen und bekommen noch Besuch von einem Hirten. Der ältere Herr erzählt uns in gutem Englisch, dass er 78 Jahre alt ist und vor 50 Jahren in Australien gelebt hat, aber seine Heimat vermisst hat und deswegen nach Griechenland zurück ist. Er findet es gut, dass wir hier Urlaub machen und freut sich glaube ich über etwas Abwechslung.

Die Kapelle, von innen auch ziemlich muffig, wirkt bautechnisch nicht gerade vertrauenserweckend

Anschließend heißt es von Julius und Hanna, Abschied nehmen und wir machen uns auf nach Patras. Wir haben bereits eine SMS bekommen, dass die Fähre voraussichtlich nicht wie geplant um 23:59 Uhr ablegen wird, sondern um 03:30 Uhr. Wir haben uns überlegt, dass wir früher da sind, uns dann in den Hafen stellen und dort das Dachzelt aufklappen, um noch ein paar Stunden zu schlafen. Als wir gegen 21 Uhr am Hafen ankommen und unsere Tickets abholen, sagt die Dame am Check-In, dass wir voraussichtlich um 23 Uhr in den Hafen können. Tatsächlich fahren allerdings die ersten LKWs um Mitternacht in den Hafen. Jeder wird gefilzt, auch wir müssen alle Türen und das Dachzelt öffnen. Hier merkt man noch einmal deutlich die Auswirkungen der Füchtlingskrise, die bei uns in Deutschland, so kommt es mir vor, schon fast vergessen ist. Als wir dann im Hafen stehen, können wir auch schon von weitem das Schiff sehen, also wird es nichts mit dem Schlafen. Auch im Hafen wird noch einmal unter jeden LKW geschaut, wir kommen beim Verladen aber so aufs Schiff. Um 3 Uhr sind wir dann auch im Bettchen in unserer Kabine. Allerdings wird es für mich eine eher schlaflose Nacht. Hanna und Julius haben Ende November diese Fähre von Ancona nach Patras genommen und hatten eine weniger ruhige Überfahrt. 6 Stunden Sturm im Ionischen Meer inkl. starkem Seegang. Unsere Überfahrt verläuft glücklicherweise sehr ruhig. Allerdings kommen wir nicht wie geplant um 03:30 Uhr am Donnerstag in Ancona an, sondern erst um 7 Uhr. Aus den Kabinen werden wir aber schon um 5 Uhr geschmissen. In Ancona ist es ziemlich kalt, im Vergleich zu Griechenland auch nach den ersten Kilometern Autobahn wirkt das Wetter mit starkem Wind und Regen nicht gerade einladend. Aufgrund der aktuellen Corona-Bestimmungen in Italien, haben wir uns dazu entschlossen Italien, sowie die Schweiz, nur im Transit zu ‚bereisen‘. Anderenfalls müssten wir mehrere Tage in Quarantäne. So viel Zeit haben wir aber nicht. Italien ist relativ entspannt was die Transitbedingungen angeht, wir haben 36 Stunden Zeit. Jedoch haben wir inzwischen nicht mehr ganz so viel Lust auf das Dachzelt und ein richtiges Bett und ein Badezimmer, sind doch ein verlockender Luxus, den wir gerne für uns beanspruchen möchten. Wir fahren noch bis Karlsruhe und machen einen Stopp bei Fabians Schwester Annika. Freitag sind wir dann wieder zu Hause.

Abfahrt um 3 Uhr nachts
Sonnenuntergang auf See
Wieder in heimatlichen Gefilden. Oder wie Fabian es ausdrückt: „Irgendwie ist hier alles so grau!“

Vielleicht mag sich der ein oder andere von Euch fragen, warum wir schon wieder zu Hause sind. Die meisten von Euch wissen ja, dass wir im März erst wieder arbeiten müssen. Aber für die letzten Wochen wollen wir noch einmal etwas anderes machen. Vielleicht habt ihr ja eine Idee, wo es als nächstes hingeht? Ich bin gespannt auf eure Ideen. 🙂

28.11.-24.12.

Es ist mal wieder ein wenig Zeit ins Land gegangen. Fast einen Monat trennt nun diesen und den letzten Blogeintrag. Gefühlt ist nicht besonders viel passiert. Der Winterblues hat uns auch hier, im meist sonnigen Griechenland, eingeholt, aber ein paar Kleinigkeiten sind doch zu berichten. Freunde von uns, die in ihrer selbst ausgebauten Magirus Deutz Feuerwehr auf Weltreise gehen wollen, sind auf dem Weg nach Peloponnes und kommen am Abend (28.11.) in Patras an. Wir wollen uns Treffen und einige Zeit gemeinsam Reisen.

Also verlassen wir unseren schönen sonnigen Strand und machen uns auf, Richtung Korinth. Wir fahren eine atemberaubende Küstenstraße, an der Ostküste, entlang und finden einen Platz zum übernachten in der Nähe von Korinth. Am nächsten Tag wollen wir uns mit Julius und Hanna an der St. Lukas Schlucht treffen. Nachdem wir unsere Vorräte in Korinth wieder aufgefüllt haben, geht es zur Schlucht. Die Straße dorthin ist mal wieder ein Hingucker. Ein schmales Sträßchen schlängelt sich immer höher in die Berge und man hat einen Wahnsinnsblick auf das Meer. Als wir bei Julius und Hanna eintreffen, gibt es erst mal ein großes Hallo und Kaffee und Kuchen. Leider lädt das Wetter alles andere als zum draußen verweilen ein und so machen wir es uns erst mal im warmen Magirus bequem. Wir überlegen, die Schlucht am nächsten Tag zu begehen, aber an diesem Nachmittag schon einmal den Wanderweg auszukundschaften. Der Blick in die Schlucht ist wirklich fantastisch, leider regnet es Bindfäden und die normalerweise blauen Flüsse, haben sich braun verfärbt. Vielleicht haben wir ja am nächsten Tag mit dem Wetter mehr Glück. Die Nacht wird stürmisch und regnerisch, dazu noch Temperaturen im einstelligen Bereich. Der Wetterbericht kündigt erst eine Verbesserung am späten Nachmittag an und so ziehen wir unverrichteter Dinge ab.

Da das Wetter auf der Halbinsel Methana besser sein soll, fahren wir (mal wieder) Richtung Korinth und machen noch einen kurzen Abstecher beim Kanal von Korinth. Aktuell ist dieser, aufgrund von heruntergefallenen Felsbrocken, nicht passierbar. Insgesamt macht das Konstrukt auch nicht gerade den solidesten Eindruck. Aber wenn man schon mal da ist, muss man sich das ganze ja auch ansehen. Und so fahren wir wieder die wunderbare Straße gen Süden. Nur ein paar Kilometer von unserem Strandstellplatz entfernt, finden wir einen anderen Strand der noch einsamer ist. Es könnte daran liegen, dass die Anfahrt doch recht steinig und teilweise ausgesetzt ist und man nicht mit jedem normalen PKW hier hin kommt.

Wir beschließen das hervorragende Wetter und die Ruhe hier für ein paar Nächte zu genießen. Der nächste Tag wird recht entspannt, wir baden im Meer, ich probiere dabei meinen neu erstandenen Neoprenanzug aus und machen noch einen kurzen Abstecher zur Peristeri Höhle. Der nächste Tag beginnt mit einem gemütlichen Frühstück und wir beschließen noch eine Nacht zu bleiben, da das Wetter nicht besser sein könnte und es uns hier ganz gut gefällt. Von unserem Platz aus, gehen wir noch einmal zu Fuß nach Methana. Der gleichnamige Hauptort der Halbinsel, hat seinen Namen wohl von den heißen Quellen erhalten, die hier Nahe des Meers in ein Becken laufen. Es stinkt furchtbar nach Schwefel und das nicht nur direkt an dem Becken sondern in der ganzen Stadt. Ob die Menschen die hier leben, diesen Geruch noch wahrnehmen?

Am darauffolgenden Tag nehmen wir Abschied von unserem wunderbaren Standplatz und fahren noch auf dem Daumen der Peloponnes, also Argolis, zu den Highlights, die Fabian uns ich schon gesehen haben. So erkunden wir noch einmal das verlassene Hotel und ebenfalls Nafplio an einem Regentag. Wir übernachten an einem Kloster, das nicht mehr in Betrieb zu sein scheint und fahren am nächsten Tag, mal wieder, an einen Strand.

Der Weg dort hin führt durch einige ziemlich große Pfützen, der Untergrund scheint aber befestigt zu sein. Hanna und Julius voran, testen für uns den Weg. Doch dann passiert es, an einer relativ schmalen Stelle rutscht der Magirus in die Pfütze und bleibt stecken. Shit!!! Wir fahren mit dem Patrol erst mal vorbei und überlegen. Alleine schafft es der Magirus nicht aus dem Matschloch heraus, also wird die Winde eingesetzt. Der Patrol soll als Anker dienen und so schaffen wir es, den Magirus zu befreien. Glück gehabt! Dann sind wir aber auch am Strand suchen uns einen herrlichen Platz auf dem Sand, machen die Reifen sauber und verdauen erst einmal das Erlebte. Wir gehen noch Baden und beschließen den zweiten Advent bei einem Lagerfeuer.

Beim Frühstück am nächsten Tag kommt ein Vanlifer zu uns an den Stellplatz, der weiter vorne am Strand stand, und fragt ob wir ein Abschleppseil haben. Er und seine Freundin haben sich mit ihrem T4 an dem großen Matschloch ebenfalls festgefahren. Jedoch sind sie nicht in das Matschloch reingefahren, sondern so weit wie möglich rechts, sodass die Karre im Graben gelandet ist. Wir helfen natürlich gerne. Fabian kommt mit Patrol locker noch links (direkt am Matschloch) an ihm vorbei und das Abschleppseil wird eingehakt. Leider scheint der Typ nicht ganz so viel Ahnung vom abschleppen zu haben und wirkt auch ein wenig verwirrt. Als Fabian loslegen will, bleibt er einfach neben seinem Gefährt stehen und fragt dann , ob er sich zum Rausziehen in seinen Bulli setzen soll. Das wäre doch mal eine Idee. Ebenfalls scheint er nach mehrmaligen Aufforderungen, nicht zu verstehen, dass es besser wäre die Handbremse zu lösen. Ist wohl nicht sein Tag oder er ist einfach nur verplant. Na ja, er schafft es trotzdem heraus und so bedanken sich die Beiden (Er und seine Freundin) und können ihre Reise fortsetzen.

Wir erkunden an diesem Tag noch ein bisschen den Strand machen einen Spaziergang nach Kantias und während wir so unterwegs sind, wird es immer stürmischer. Abends flüchten Fabian und ich hinter die Böschung mit dem Auto um nicht den auflandigen Wind in der vollen Breitseite im Dachzelt abzukriegen. Man merkt auch in Griechenland, dass es Herbst/Winter wird. Trotz guten Wetters nehmen die stürmischen Tage zu, was im Dachzelt wirklich kein Geschenk ist.

Die Reise geht weiter Richtung Astros. Am Paralia Astros machen wir Halt und schauen uns das Touristenstädtchen an. Auch dieser Ort ist ziemlich verwaist. Die meisten Tavernen und Cafés haben geschlossen. Dennoch ist der Ort ganz nett und besitzt auch eine Ruine eines alten Schlosses oberhalb der Tourimeile auf einer Anhöhe. Wir erkunden den Ort und machen uns auf den Weg zu einem Waschsalon, dieser soll hier in einer Nebenstraße sein. Dort angekommen, sollen wir eine Telefonnummer anrufen, dann könnte man waschen. Wir probieren es, jedoch erfolglos und wollen es am nächsten Tag noch einmal probieren. In der Nähe von einem Naturschutzgebiet am Strand finden wir einen Platz zum übernachten. Der nächste Tag geht dann für die Wäsche drauf. Wir erreichen den Typen und können waschen, allerdings sind in diesem Waschsalon, keine professionellen Maschinen vorhanden, sondern nur Haushaltsequipment und so dauert es gute 4 bis 5 Stunden bis unsere Wäsche gewaschen und wieder trocken ist.

Da es schon dunkel wird, als wir endlich die Wäsche fertig haben, fahren wir wieder zum Strand. Am nächsten Tag geht es wieder in die Berge. In der Nähe haben wir einen Wanderweg zu einem Wasserfall gefunden. Dieses Mal werden die Neos eingepackt und wir wollen schwimmen gehen. Das Wasser sieht wirklich herrlich aus und am Wasserfall ist ein wunderschöner natürlicher Pool. Wir wagen den Sprung ins wirklich, wirklich kühle Nass. Im Neopren ist die Temperatur in Ordnung, jedoch jede Stelle die nicht dick eingepackt ist, schmerzt ein wenig vor Kälte. Während Julius (nur in Badehose) und Fabian (im Neopren) freudig von einem Felsen ins Wasser springen, lege ich mich nur so ins Wasser und lasse den Kopf und die Hände herausgucken, es ist mir wirklich zu kalt. Jedes Mal wenn Julius aus dem Wasser steigt, ist er Krebsrot. Huiuiui. Nach der Badesession suchen wir noch einen Weg der uns auf den Berg führt und machen uns anschließend auf die Stellplatzsuche. Wir finden ein wunderbares Plätzchen, allerdings nimmt mal wieder der Wind des Abends zu. So heftigen Wind, hatten wir bislang noch nicht. Die Böen rütteln heftig am Zeltstoff. Sie sind so stark, dass der Zeltstoff zusammengezogen wird und das Aludach des Zeltes trotz der Gasdruckfedern immer ein bisschen nach unten gedrückt wird. Trotzdem ist alles heile geblieben und wir sind froh, als die Nacht überstanden ist.

Wir fahren nach Platanos, ein kleiner Bergort nicht weit von unserem Stellplatz. Die Straße dorthin ist auch wieder ziemlich eng und für den dicken Magirus, an der ein und anderen Stelle, etwas knapp. Angekommen wirkt der Ort, wie viele andere auch, wie ausgestorben. Zu Fuß machen wir uns auf den Weg in die Schlucht Spilakia und unternehmen eine kleine Wanderung. Da wir nicht wissen wohin und nicht wieder in den Bergen bei diesem Wind stehen wollen, fahren wir wieder an den Strand bei dem Naturschutzgebiet. Abends kriegen wir noch eine Warnung der griechischen Regierung auf unsere Handys. In dieser wird für den nächsten Tag vor Starkregen gewarnt. Ohje, hoffentlich kommen wir wieder vom Strand weg. Die Nacht bleibt jedoch ruhig, es regnet kaum und da die Aussichten für diesen Tag alles andere als gut sind, es hier aber noch einige Stunden trocken bleiben soll, erkunden wir noch das Naturschutzgebiet. Auf einer Infotafel erfahren wir, dass neben vielen Vogelarten auch Goldschakale in dieser Region leben. Wir haben uns schon die ganze Zeit gefragt, warum die Hunde in dieser Gegend, nachts so heulen wie Wölfe, normalerweise wird nur gebellt. Aber das scheinen dann die Schakale gewesen zu sein.

Wir fahren weiter Richtung Süden nach Leonidi, schauen uns den Ort an und flüchten bei einem heftigen Regenschauer in eine Taverne. Im Ort selbst sind viele Camper, da hier das größte Klettergebiet auf dem griechischen Festland ist. Rund um den Ort herum gibt es viele Gebiete mit insgesamt über 1400 Routen reinstem Kletterspaß. Da hier die Temperaturen nun recht angenehm sind, ist gerade Hauptsaison. Für die Nacht suchen wir uns einen Platz etwas oberhalb der Stadt in einem Steinbruch. Fabian und ich hoffen, dass wir dort ein wenig geschützt vor dem Wind stehen. Nach unserer Horrornacht in den Bergen bei Astros, möchten wir nicht noch einmal so durchgeschüttelt werden. Trotz der windgeschützen Lage, werden wir aber ziemlich durchgeweht. Dafür werden wir am nächsten Morgen von der Sonne begrüßt und da die Gegend ziemlich schick ist, machen wir noch eine Wanderung. So geht der Tag schnell vorbei und wir übernachten wieder im Steinbruch. Diese Nacht weht es nicht ganz so heftig.

Nachdem wir unsere Vorräte in Leonidi wieder aufgefüllt haben, geht es weiter Richtung Westen. Wir fahren durch die Schlucht an deren Ende das kleine Örtchen Leonidi liegt und sind beeindruckt von dieser wunderschönen Landschaft.Auf dem Weg wollen wir noch das Kloster Elona besichtigen, dass mitten in den Bergen direkt an den Fels gebaut ist. Leider wollen die Mönche uns nicht herein lassen und so reisen wir unverrichteter Dinge wieder ab. Unser Stellplatz für die Nacht, liegt in der Nähe des kleinen Bergdorfes Kosmas auf 1200 Metern Höhe. Zum ersten Mal seitdem wir unterwegs sind, haben wir Nachts Temperaturen unterhalb des Gefrierpunkts. Kalt ist es im warmen Schlafsack allerdings nicht.

Dauerhaft sind diese Temperaturen jedoch uncool. Wir wollen wieder ans Meer, auf dem Weg dort hin erspähen wir zum ersten Mal seit längerem wieder schneeweiße Berggipfel. Am Meer angekommen schauen wir uns erst einmal das Schiffswrack Dimitrios an. An einem Strand in der Nähe von Selinitsa ist die Dimitrios bereits 1981 havariert und rostet seitdem vor sich hin. So ist das nun mal in Griechenland, man hält nicht viel von aufräumen und dergleichen. Oder wie uns ein Tavernenbesitzer, der auch schon in Deutschland gearbeitet hat, mal gesagt hat:“In Deutschland verdient man mehr Geld, hat dafür aber ein stressigeres Leben. Hier ist man ärmer, dafür hat man ein entspanntes Leben“. Griechische Gelassenheit…

Die Dimitrios

Wir suchen uns noch einen schönen Stellplatz und verbringen 2 Nächte ganz nach griechischer Manier. „Relax and take it easy“.

Unsere Route geht weiter in das nahegelegene Gythio, ein kleines Fischerdörfchen auf der Halbinsel Mani. In diesem netten kleinen Ort gibt es viele Tavernen und Cafés die zum verweilen einladen. Nach ausgiebiger Besichtigung fahren wir zum Strand von Gythio der nur wenige Kilometer weiter südlich liegt. Das Wetter wird leider wieder schlechter, es wird kälter und morgens werden wir von Dauerregen begrüßt. Als die Wolken aufbrechen und der Regen aussetzt, machen wir uns auf den Weg und erkunden die Gegend. Die am Vortag noch grüngrauen Bergspitzen sind heute weiß gezuckert. Wir bleiben noch eine Nacht, allerdings ist es ein ziemlich gut besuchter Strand und so wechseln wir noch einmal den Standort und machen uns auf nach Vathy. Luftlinie nur ein oder zwei Kilometer südlich, jedoch müssen wir erst mit dem Auto einen Berg umrunden und so landen wir am nächstgelegenen Strand. Dieser ist wirklich viel schöner und relativ einsam. Auch hier bleiben wir wieder zwei Nächte, erkunden die Gegend und weiter geht die Reise.

Das nächste Ziel heißt Sparta. Die Stadt in Lakonien ist, zumindest rein optisch, nicht so der Hingucker. Aber die Akropolis der antiken Hauptstadt Lakoniens, kann bestaunt werden. Ich finde es immer wieder interessant, dass schon in der Antike Vergnügungsveranstaltungen, in den antiken Theatern, stattgefunden haben. Zusätzlich bestaunen wir noch die Statue von König Leonidas I. Für alle die nicht so vertraut mit der griechischen Geschichte sind, König Leonidas erlangte historische Bedeutung, da er mit einer kleinen griechischen Streitmacht (ca. 5000 Mann) den Thermopylenpass gegen die persische Armee mit einer Stärke von 50.000 bis 100.000 Mann zunächst erfolgreich verteidigte. Der alte Kriegsheld hat dann in den den 1960er Jahren ein Denkmal in seiner Heimatstadt erhalten.

Da wir schon mal in Sparta sind, schauen wir uns das UNESCO-Weltkulturerbe Mystras an. Die byzantinische Ruinenstadt wurde im 11. Jahrhundert von dem Franken Gottfried I. Von Villehardouin erbaut und immer erweitert. Unter anderem kann man sich in dieser Ruinenstadt auch das Kloster Pantanassa ansehen, das bis heute bewohnt und bewirtschaftet wird. Neben den Nonnen wohnen, so scheint es zumindest, hier auch wahnsinnig viele Katzen, die von den Touristen gekrault werden wollen. Neben der Geschichte dieses Orts und den alten Mauern, hat man oben bei den Schlossruinen einen tollen Blick über das Tal das in Sparta liegt.

Da heute schon der 22. Dezember ist und wir ab dem 23. Dezember ein Ferienhaus bei Agios Nikolaos gebucht haben, machen wir uns auf den Weg Richtung Kalamata. Wir fahren wieder durch die Berge und passieren, mal wieder wie soll es auch anders sein, eine wunderschöne Bergstraße. Oben liegen noch ein paar Reste Schnee bevor es dann wieder nach unten in mildere Gefilde geht. Die Schlafplatzsuche gestaltet sich als schwieriger als gedacht, wir fahren 3 oder 4 Plätze an, bis wir endlich an einer in den Fels gehauenen Kapelle ein ruhiges Plätzchen finden.

Bevor es weiter nach Agios Nikolaos geht, wollen wir erst einmal Kalamata besichtigen und noch die letzten Einkäufe für Weihnachten erledigen. Die Stadt an sich, ist nicht besonders sehenswert, aber es gibt viele kleine Lokale, Cafés und Einkaufslädchen die zum Bummeln und verweilen einladen. In der Innenstadt sieht man immer wieder zerstörte und eingestürzte Häuser. Diese sind bei einem Erdbeben 1986 zerstört worden. Jedoch wurden nicht alle Häuser wieder aufgebaut.

Als wir in Ano Rigklia in unserem Ferienhaus ankommen, werden wir von den Vermietern herzlich begrüßt. Wir kriegen sogar griechisches Weihnachtsgebäck und eine Flasche Wein geschenkt. Wirklich eine tolle herzliche Begrüßung.

Am Heiligabend kommen tagsüber noch Kinder vorbei. Die Kinder singen ein traditionelles griechisches Weihnachtslied dieses soll Glück und Segen für die Familien bringen, die in dem Haus lebt. Abends lassen wir es uns dann richtig gut gehen. Wir zaubern uns ein 3-Gänge-Menü mit Suppe, Braten und Panna Cotta zum Abschluss und genießen das prasselnde Feuer in unserem Kamin.

05.11.-27.11.

In den frühen Morgenstunden des 05. November müssen wir uns auf den Weg zum Flughafen machen Na ja, also für uns klingelt der Wecker früh (um 7 Uhr), ihr lacht wahrscheinlich alle nur darüber. 🙂 Aber wo war ich, wir machen uns auf den Weg und landen pünktlich mit einer ziemlich vollen Ryanair-Maschine am Karlsruher Flughafen. Welch ein Erlebnis. Das Flugzeug ist voll bis zum Anschlag und alle 15 Minuten will das Boardpersonal einem irgendeinen Nippes andrehen. Na ja, wir sind ja heil gelandet. Dann gibt es erst ein großes Wiedersehen mit Fabians Familie und wir beantworten fleißig Fragen wie:“Wo seit ihr gerade unterwegs? Wo soll es noch hingehen? Was sind eure Pläne die nächsten Wochen? Aber ihr schlaft schon ab und zu im Hotel?“. Die Feier ist auch sehr schön, das Essen ist lecker, die Fotobox macht Spaß und auf der Tanzfläche kann man sich verausgaben. Auf der Taxifahrt zurück zum Hotel, unterhalten wir uns noch mit dem rumänischen Taxifahrer. Wir erzählen von unserer Reise nach Rumänien und stellen schnell fest, dass er ursprünglich aus einem Dorf in der Nähe von Breb in Maramures kommt. Ich glaube er hat sich richtig gefreut, dass es Menschen gibt, die in seiner Heimat Urlaub machen und davon auch ganz angetan sind. Nach 3 Nächten im heimatlichen Deutschland, geht es dann aber wieder zurück nach Thessaloniki.

Hochzeitsspaß in der Fotobox

Unser erstes Ziel heißt Calypso Schlucht. Wir haben nicht viele Erwartungen, denn Schluchten gibt es jede Menge und sie ist auch ziemlich weit ab vom Schuss. Als wir ankommen, werden zuerst fleißig Maronen gesammelt, die finden wir überall und sind ja auch lecker. Dann geht es wieder über Stock und Stein, nicht besonders spektakulär, aber als wir dann um die letzte Ecke biegen, stehen wir vor einem wundervollen Wasserfall mit einem natürlichen Pool mit strahlend blauem Wasser. Prompt ärgern wir uns, dass wir keine Badesachen dabei haben. Wer hätte das denn wissen sollen.

Abends stellen wir uns an einen Strand. Irgendwie nimmt der Wind immer mehr zu und das Meer wird rauer. Auf meinen Wunsch wechseln wir noch zwei Mal (an dem Strand) den Standplatz, da mir, aufgrund des doch sehr schnell steigende Wasserspiegels, recht mulmig zumute ist. Ob es besser war noch einmal umzuziehen, können wir nicht sagen. „Hochwasser“ war um 3 Uhr nachts, aber der Teil des Strandes, den wir mit dem Auto am Vortag passiert haben, wird am nächsten Morgen von stärkeren Wellen überspült. Da es regnet, wollen wir noch ein Stück entlang der Küste Richtung Süden fahren. So grob wollen wir in nächster Zeit nach Euböa. Also fahren wir. Dummerweise komme ich irgendwann auf die Idee, irgendeine bei Google als Sehenswürdigkeit gekennzeichnete Attraktion anzusehen. So fahren wir erst über eine komplett neu geteerte Straße, dann durch eine Baustelle und ehe wir uns versehen, wird die Straße immer schmaler und matschiger. Irgendwann endet diese jedoch bei einem Baggerfahrer, der die komplett weggespülte Straße wieder herrichtet. Also umdrehen und einen anderen Weg versuchen. Es geht durch einen Olivenhain und hier ist es so matschig, dass wir mit 4×4 und Differentialsperre gerade so den Berg hochkommen. Zwischendurch bricht auch mal das Heck aus und man hat das Gefühl wie auf Eis zu fahren. Dumm nur, dass es auf der einen Seite von der Straße einen Hang ziemlich steil herunter geht. Als wir dann ein Dorf und wieder Teerstraßen erreichen, sind wir ziemlich erleichtert. Was für ein Abenteuer. Mehr als einen Stellplatz suchen und dort nur eine kleine Runde spazieren zu gehen, schaffen wir auch nicht mehr an diesem Tag.

Die Stadt Volos, durch die wir fahren, nutzen wir für Besorgungen. Die meisten griechischen Städte sind leider nicht so sehenswert, dazu ist der Verkehr noch ziemlich chaotisch und die Parksituation oft katastrophal, zumindest für geordnete deutsche Verhältnisse. 🙂 Da der Tag sonst relativ ereignislos ist, wollen wir am nächsten Tag wieder ein bisschen mehr unternehmen. Und so fahren wir zur Asopos River Gorge, schon wieder eine Schlucht, durch die man einige Kilometer hindurch wandern kann. Da wir bei unserer letzten Schluchtwanderung gerne schwimmen gegangen wären, nehmen wir dieses mal alles nötige mit. Nach kurzer Zeit in der Schlucht, wird jedoch klar, dass man mit Wanderschuhen nicht besonders weit kommt. Der Fluss muss häufig gequert werden und das bei knöcheltiefem Wasser. Glücklicherweise haben wir Wasserschuhe eingepackt. Fabian hat noch Neoprenschuhe, ich dagegen nur Wasserschuhe. Nach einer weiteren halben Stunde, müssen wir dann leider abbrechen, da meine Füße eiskalt sind und auch nicht mehr so richtig warm werden. Trotzdem war es wunderschön.

Die Nacht ist leider nicht so ruhig und ziemlich stürmisch. Das ist der Nachteil am Dachzelt, die Reißverschlüsse klappern, bei Wind. Wirklich nervig. Am nächsten Tag geht es weiter Richtung Süden. Dummerweise fahren die Fähren vom Festland nach Euböa nur im Sommer und so müssen wir den Weg über die Brücke nehmen, die auf der Höhe von Athen ist.

Wir legen eine kurze Reisepause an einem Strand ein, erkunden die Gegend und haben zwei entspannte Nächte. Dann geht es über Chalkida nach Euböa. Euböa ist die zweitgrößte Insel Griechenlands und liegt südöstlich direkt vor dem Festland. Wir erkunden den südlichen Teil der Insel, hier ist es ziemlich bergig, teilweise etwas rau, mit vielen vielen einsamen Buchten. Vor allem die Ostküste scheint nicht besonders touristisch zu sein. Wir wollen eine Wanderung am Dirfys-Gebirge machen. Hier ist auch der höchste Berg der Insel. Das Wetter ist leider nicht auf unserer Seite, es ist mal wieder ziemlich stürmisch und eine Regenfront bahnt sich an. Es soll zwar erst ab dem Nachmittag regnen, aber immer wieder fängt es an zu tröpfeln. Irgendwann brechen wir dann auf Grund des Wetters ab. Die ganze Sache ist uns doch zu unsicher und in den griechischen Bergen gibt es bestimmt keine Bergrettung, wie in den Alpen. Man muss es ja nicht darauf anlegen. Die Stellplatzsuche erweist sich auch noch als schwierig und so fahren wir durch die Gegend schauen uns die schöne Insel an und landen dann schließlich in der Nähe eines Strandes. Dieser Platz kann sich allerdings sehen lassen, die Aussicht ist atemberaubend und es ist doch immer wieder aufs neue faszinierend, wie das Meer sich aufbäumt und die Wellen tosend an den Klippen zerschellen.

In den nächsten Tagen wollen wir noch zur Dimosari Schlucht fahren. Da der Weg allerdings noch ein bisschen weit ist, suche ich auf Google ein „Wandergebiet“ heraus. Wir machen uns auf den Weg dort hin. Die letzten Kilometer verheißen mal wieder etwas mehr Abenteuer. Eine teilweise recht ausgewaschene Schotterstraße führt zwischen Olivenhainen und Ziegenherden her. Irgendwann sollen wir abbiegen, nach kurzer Fahrt beschließt Fabian das er nicht weiter fahren will, da die Straßenverhältnisse doch ein bisschen zu schlecht sind. Wir parken unser Auto erst mal am Rand und beschließen zu einem Strand zu gehen, der nur ein paar Kilometer weit entfernt ist. Die Bucht ist an sich wunderschön, nur leider können wir hier recht deutlich ein Menschengemachtes Problem sehen. Der ganze Strand ist voll mit Plastikmüll, von Plastikfässern bis Kinderspielzeug ist alles dabei. Leider sind die Griechen nicht immer so umweltbewusst und kippen ihren Müll einfach irgendwo in die Walachei hin, dieser Müll kommt jedoch definitiv aus dem Meer. Wirklich traurig. An diesem Strand würde man auch definitiv mehrere Schrottmulden voll bekommen. Wir beschließen, über einen anderen Weg, der auch zu dem ursprünglich angepeilten Wandergebiet führt, zurück zu gehen. Man staunt doch immer wieder, was bei Google Maps so alles als Straße eingezeichnet ist. Das Wandergebiet befindet sich nämlich NICHT an einem befahrbaren Weg, sondern in einer ziemlich felsigen Schlucht. Aber seht selbst. 🙂

Da es uns hier in der Gegend aber ganz gut gefällt, bleiben wir für eine Nacht. Am nächsten Tag brechen wir dann auf Richtung Dimosari Schlucht. Laut meinem Reiseführer, kann man die Schlucht auf einem 10 km langen Wanderweg, der am Berg beginnt und am Strand endet, durchschreiten. Da wir schon wieder so lange im Auto gesessen haben und nicht noch 30 Minuten den Berg hochfahren wollen, beschließen wir vom Strand aus in die Schlucht zu gehen. Was für eine Fehlentscheidung!!! Irgendwas ist ja immer in der Nebensaison. Ein Bagger hat jedenfalls den Weg in der Schlucht nicht passierbar gemacht und so geben wir, nach kurzer Zeit, auf. Man könnte nun doch noch einmal in die Berge fahren, jedoch ist Fabian etwas unzufrieden, da das Auto immer beim passieren von Senken und holprigen Straßen ein besorgniserregendes Geräusch von sich gibt. Irgendwas mit dem Fahrwerk scheint nicht mehr so ganz frisch zu sein. Da er eine Idee hat, was es sein könnte, suchen wir uns schnell einen Platz, sodass Fabian noch das Auto reparieren kann. Wir stehen, mal wieder, in einer einsamen Bucht, die ebenfalls das Ende einer Schlucht darstellt.

Am nächsten Morgen erkunden wir diese und sind ganz überrascht, da diese deutlich hübscher ist, als die empfohlene aus dem Reiseführer. Was solls… Langsam werden unsere Vorräte allerdings auch knapp und da es in dieser einsamen Gegend weder Handyempfang, noch Lebensmittel gibt, machen wir uns wieder auf den Weg gen Norden. An einigen Teilen der Insel sieht man auch noch wo die verheerenden Feuer diesen Sommer gewütet haben. Den Norden der Insel heben wir uns für die nächste Reise in Griechenland auf und machen uns auf den Weg Richtung Peloponnes.

Auf halber Strecke in einem Wandergebiet machen wir Halt und wollen zu Pan’s Cave gehen. Eine kleine Wanderung in der Nähe von Athen. An der ein oder anderen Stelle im Gebirge, kann man auch einen Blick auf die Metropole erhaschen. Die Wanderung brechen wir jedoch, auch hier wetterbedingt, nach der Hälfte ab. Wir haben in letzter Zeit nicht so viel Glück bei unseren Touren. Wir finden dann aber noch einen schönen Stellplatz bei einem Dorf. Leider ist es sehr windig des Abends und des Nachts, sodass wir kaum ein Auge zudrücken.

Weiter geht die Fahrt zu der Halbinsel Peloponnes im Süden des griechischen Festlandes. Kurz vor Korinth machen wir aber noch einen Stopp beim Cave of the Seal, eine schöne Felsformation direkt am Meer. Das Wetter ist herrlich, die Sonne scheint und so motiviere ich mich dazu, zum ersten Mal im Omnia einen Kuchen zu backen. So ein selbstgebackener Kuchen ist doch etwas feines 🙂

Da das Wetter am Montag schlechter werden soll, legen wir einen Stopp in Korinth ein und waschen erst mal eine Runde im Waschsalon. Irgendwie ist das Waschen im Waschsalon, bei uns nicht immer von Erfolg gekrönt gewesen. Das eine Mal haben wir die Hälfte der Wäsche im Auto vergessen und mussten dann eine extra Maschine waschen. Dieses Mal bin ich auf die glorreiche Idee gekommen, das Gratis-Spülprogramm nach der Wäsche noch einmal durchzuführen. Was ich jedoch nicht wusste, dass dieses Programm NICHT auch noch einen Schleudergang enthält. Die Wäsche ist klatschnass… So kriegen wir die niemals trocken… Also noch einmal waschen und dann ab in den Trockner, hätte man sich auch sparen können.

Der nächste Tag ist dafür umso erfolgreicher, wir schauen uns die Ruinen der Festungsanlage Akrokorinth an. Diese erstreckt sich auf einem riesigen Gelände und man hat vom höchsten Turm aus einen schönen Blick über die Umgebung.

Leider meldet der Wetterbericht für die nächsten Tage jedoch wieder viel Regen. Also werden Aktivitäten draußen immer schwieriger. Bisher hatten wir immer Glück, dass wir unser Zelt einigermaßen trocken zusammenfalten konnten, wir hoffen das es weiter so bleibt. Nach einer ruhigen Nacht an einer beleuchteten Kapelle, irgendwo bei Mykene, fahren wir am Mittwochmorgen nach Nafplio, ein kleines Hafenstädtchen am argolischen Golf. Dieses kleine beschauliche Städtchen, hat eine wirklich schöne Altstadt. Dazu der Hafen mit den vielen luxuriösen Yachten und eine Burg die oberhalb auf einem Hügel thront. An der Steilküste kann man gut spazieren gehen und die umliegenden Strände erkunden.

Weiter geht es Richtung Süden. In der Nähe von Salanti gibt es einen Lost Place, den wir entdecken wollen. Ein riesiges Hotel das wohl noch in den 90er Jahren betrieben wurde, steht nun komplett leer und man kann die ‚Ruine‘ erkunden. Ein bisschen unheimlich ist es schon, durch die alten Hallen zu gehen, teilweise aber auch faszinierend. Wir erklimmen den 8. Stock und schauen uns die nicht mehr ganz so intakten Hotelzimmer an. An der Haupttreppe wurden schon die Marmorfliesen entfernt. Vielleicht hat jemand noch eine günstige Fensterbank gebraucht…? Das Gelände ist jedenfalls riesig. Es gibt eine Poolanlage, ein Amphitheater, einen Tennisplatz und eine Minigolfanlage. Nachdem wir alles erkundet haben, machen wir noch einen Ausflug in die Höhle von Franchti.

Der nächste Tag beginnt mit Regen… Wir wollen zur Devil’s Bridge fahren, die in einer Schlucht liegt. Da das Wetter wirklich mies ist, nehmen wir den längeren Weg an der Küste entlang. Unterwegs hört es auf zu regnen, es ist aber immer noch sehr windig. Da die Straße teilweise ziemlich dicht am Meer entlang führt, spritzt uns teilweise die Gischt ans Auto. Die Strecke ist wirklich wunderschön und ich muss an den Kystriksveien in Schweden zurückdenken. Dieser wurde ja im Reiseführern als so schön und spektakulär beschrieben, jedoch fühlte er sich an wie jede andere schwedische Straße. Bei der heutigen Route hatten wir allerdings mehr Glück. Als wir die Küste verlassen und weiter in die Berge kommen, werden die Regenwolken immer dichter. Egal, die Devil’s Bridge ist kein weiter Fußmarsch, also los. Allerdings sind wir ein bisschen enttäuscht. Die bestimmt sehr schöne Schlucht ist ziemlich zugewuchert und man kann nicht wirklich viel sehen. Also zurück. Auf dem Rückweg fängt es dann auch richtig an zu regnen. Als wir wieder im Auto sind, kommt ein heftiges Gewitter und wir sind froh ein Dach über dem Kopf zu haben. Die Blitze zucken nur so über den Himmel und gefühlte 50 Meter neben uns, schlägt ein Blitz in den Boden. Nach dem Gewitter kommt aber dann wieder die Sonne raus. Wir finden einen ruhigen Stellplatz an einem einsamen Strand. An diesem sind wir heute auch noch.

Unsere Bucht

Das Wetter ist wieder auf unserer Seite. Vor 3 Tagen war noch Regen den ganzen Tag angekündigt, heute sind es allerdings 20 Grad und die Sonne scheint so viel sie kann. Wir machen einen kleinen Ausflug zu einer Burgruine in ein paar Kilometern Entfernung und baden noch im noch immer sehr angenehm temperierten Meer.

12.10.-04.11.

Puh, seit dem letzten Blogeintrag ist ja wieder ein bisschen Zeit ins Land gegangen. Dies hat aber auch seine Gründe.

Zum einen waren wir erlebnistechnisch – durch tagelangen Dauerregen – etwas eingeschränkt und haben uns anschließend noch eine Erkältung eingefangen. Dies hat uns doch ein wenig ausgebremst.

Aber wo waren wir… Wir haben Fabians Geburtstag zu zweit gebührend gefeiert und am nächsten Tag ging es für uns, nach 3 Tagen Rasnov, wieder weiter. Das Wetter war, wie anfangs erwähnt, nicht ganz so super, deswegen haben wir uns die schöne Stadt Brasov noch ein wenig angesehen. Denn neben fünf-spurigen Einbahnstraßen und vier-spurigen Kreisverkehren, hat die Stadt noch ein hübsches Zentrum zu bieten. Noch am gleichen Tag haben wir Brasov verlassen und sind weitergefahren in den Süden Richtung Bulgarien. Da die Wetteraussichten nicht so rosig waren und man doch merkt, dass es Oktober ist, wollten wir möglichst schnell weiter Richtung Griechenland.

Am nächsten Tag ging es durch den dichten Verkehr von Bukarest, über die Donau nach Bulgarien. Das Wetter spielte einigermaßen mit und wir schauten uns noch die Felsenkirche von Ivanovo an und die umliegenden Felsenklöster.

Die Stellplatzsuche erweist sich dann als etwas schwieriger. In den ländlichen Regionen wird jede freie Fläche landwirtschaftlich genutzt und so bleiben wir irgendwann einfach an einem Feldweg stehen. Als es dunkel ist und wir am kochen sind, hält auf einmal ein alter Lada Niva neben uns. Es steigen zwei Männer aus, die uns erzählen, dass sie Ranger sind und auf der Suche nach Wilderern sind. In der Gegend gibt es viel Rotwild, dass nicht auf legalem Wege erlegt wird. Sie haben wohl unser Licht gesehen und wollten das mal überprüfen. Die Nacht ist dann aber ruhig und wir können unser Zelt trocken einpacken.

Wir fahren am nächsten Tag nach Veliko Tarnovo und schauen uns die Festungsanlage an. Die Besucherzahl hält sich in Grenzen, denn es regnet Bindfäden. Trotzdem ist die Stadt ganz hübsch. Kaum Plattenbauten und viele doch recht enge Sträßchen. Das ist mal ein Unterschied zu Brasov. Hier hatte man das Gefühl, die komplette Stadt sei auf den Autoverkehr ausgelegt.

Nach unserer Besichtigung verschlägt es uns auf einen Campingplatz, irgendwo im Nirgendwo. Es ist kalt und regnerisch und die Besitzerin, die kein Wort Englisch spricht, hat wohl Mitleid mit uns. Sie will uns eine Holzhütte überlassen, mit Heizlüfter. Wir lehnen dankend ab, da uns unser Zelt doch lieber ist. Leider hat der Regen am nächsten Tag nicht wirklich nachgelassen. Wir wollen über den Shipkapass fahren, die höchste Passstraße Bulgariens. Mit fast 1200 Metern über NN, nicht gerade der höchste Pass den man überqueren kann. Oben angekommen, kann man noch einige Stufen erklimmen, um an ein Kriegsdenkmal zu gelangen. Der Nebel verwehrt uns leider die Sicht und auf den letzten Stufen muss man aufpassen, dass man nicht ausrutscht. In dieser Höhe scheint es des Nachts Eisregen gegeben zu haben, der zwar langsam abtaut, dennoch ein wenig die Stufen vereist. Ganz oben am Kriegsdenkmal sind die Blätter der Bäume komplett mit Eis überzogen. Wahnsinn! Ein wirklich tolles Bild.

Für den Rest des Tages fahren wir dann aber nur weiter Richtung Süden und machen noch einen Halt in Plovdiv. Bulgariens zweitgrößte Stadt, hat allerdings nicht wirklich viel zu bieten. Am Abend beschließen wir noch uns für den nächsten Tag wieder eine Wohnung zu nehmen, da sich bei mir die Erkältung anbahnt und das Wetter nicht wirklich besser wird. Vorher machen wir aber noch einen Stopp bei Chepelare. Über eine ziemlich schlechte Bergstraße geht es in Schrittgeschwindigkeit zu den ‚Wonderful Bridges‘. Hier hat die Natur Brücken im Stein gebildet, durch die ein kleines Bächlein fließt. Da es regnet und ich nicht ganz so fit bin, bin ich doch recht froh, dass der Weg vom Parkplatz nicht ganz so weit ist. Trotzdem hat sich die Anfahrt gelohnt. Ziemlich beeindruckend.

Anschließend geht es aber ab nach Smoljan, im Winter ein Skiort, jetzt Mitte Oktober doch eher verlassen. Wir machen es uns in der Wohnung bequem und chillen mal eine Runde, Fabian fängt inzwischen auch an zu kränkeln. Nach 2 Tagen verlassen wir Smoljan und auch Bulgarien und fahren Richtung Griechenland. Der erste Tag mit Sonne! Der bulgarische Indian Summer ist einfach wunderschön, nichtsdestotrotz wollen wir in die Wärme.

Die ersten Tage in Griechenland sind weniger spektakulär. Da wir beide gesundheitlich nicht in Höchstform sind, chillen wir herum, machen nur kurze Spaziergänge am Strand und einen kurzen Abstecher in die Nestos-Schlucht. Wir genießen auch das gute Wetter, da wir endlich mal den ganzen Tag ohne Probleme draußen verbringen können.

Weiter geht es Richtung Chalkidiki, die Halbinsel mit den drei Fingern vor Griechenland. Hier machen wir auf Athos, dem Mönchfinger, halt. Der Großteil des Fingers gehört zu einer autonomen Mönchsrepublik. Frauen dürfen die Mönchsrepublik nicht betreten und Männer müssen eine Art Visum beantragen, wenn sie die Republik betreten wollen, um zum Beispiel den Berg Athos zu besteigen. Auch darf kein weibliches Tier in der Mönchsrepublik leben. Ein bisschen übertrieben, oder?

Ouranoupoli

Also erkunden wir die Umgebung und mit der Erkältung geht es auch bergauf. Aber wie immer steht eine Planänderung an. Ursprünglich wollten wir erste eine Zeit in Chalkidiki bleiben um anschließend Richtung Zentralgriechenland und weiter Richtung Süden zu fahren. Da Fabians Schwester am ersten Novemberwochenende heiratet und wir einen Flug von Thessaloniki nach Deutschland gebucht haben, wäre Chalkidiki erst einmal äußerst praktisch für die erste Zeit. Allerdings ändern wir ja gerne spontan unsere Pläne. Schon seit einigen Wochen wollten wir uns mit Konni und Thomas, einem Paar, dass Fabian auf der Abenteuer & Allrad 2019 kennengelernt hat treffen. Jedoch scheint unser Reisetempo immer etwas zu langsam gewesen zu sein. In Rumänien hat dies noch nicht geklappt und nun sind die zwei von Chalkidiki aufgebrochen Richtung Westen, da sie an Weihnachten wieder zu Hause sein wollen. Also Planänderung, sonst klappt es nicht mehr mit dem Treffen. Wir wollen uns Thessaloniki ansehen, was sich jedoch als nicht so einfach herausstellt. Es ist Sonntag und jeder Parkplatz hat geschlossen. Parkautomaten scheint es in Griechenland noch nicht zu geben. Irgendwie ist die Zeit hier, an der ein oder anderen Stelle, stehen geblieben. Da die Stadt aus allen Nähten platzt, reisen wir wieder unverrichteter Dinge ab. Im Vorort von Thessaloniki entdecken wir durch Zufall noch ein Naturschutzreservat und können Flamingos beobachten. Neben den Falmingos haben wir in Griechenland auch schon Pelikane und Landschildkröten gesehen.

Am nächsten Tag wollen wir uns nachmittags mit Konni und Thomas treffen, die Idee war am Olymp eine Wanderung zu machen. Um unsere wiedergewonnene Fitness zu testen, machen Fabian und ich eine kleine Wanderung zu einem Wasserfall im Olympgebirge. Es geht über Stock und Stein, teilweise über einen Fluss zum Wasserfall. Herrlich! Anschließend vereinbaren wir noch mit den anderen beiden Overlandern einen Treffpunkt. Da Konni und Thomas im Gegensatz zu uns mit einem 14-Tonner unterwegs sind, kommt leider nicht jeder Stellplatz in Frage. Jedoch finden wir ein wahnsinnig schönes Plätzchen. Zur einen Seite das Olympgebirge und auf der anderen der Blick über das Tal bis zum Meer, Nachts sind die vielen kleinen Orte hell erleuchtet und so breitet sich vor uns ein wunderschönes Lichtermeer aus. Bei Lagerfeuer, Grill und Wein beschließen wir den Abend.

Das Olympgebirge wartet auf uns. Kurz haben wir überlegt, ob wir bis an eine Hütte mit dem Auto zu fahren und von dort aus die Gipfel zu erwandern. Allerdings wissen wir nicht, ob man mit dem Expeditionsmobil so weit kommt. Deswegen wird es dann doch nur eine Wanderung am Olymp. Leider spielt das Wetter nicht hundertprozentig mit und so gehen wir einen Pfad, je höher wir kommen, im Nebel. Aussicht: Negativ! Zusätzlich verlieren wir zwischendurch noch den Weg und laufen querfeldein. Ein bisschen Abenteuer ist ja nie schlecht 🙂 Nach vier Stunden und 600 Höhenmetern kommen wir dann wieder am Auto an. Abends wird noch gemeinsam gekocht und Fabian und ich kommen in den Genuss eines Reisemobils mit richtiger Sitzecke und Standheizung. Auch wenn es tagsüber ganz schön und warm ist, wird, sobald die Sonne unter gegangen ist, es doch recht schnell kühl.

Das Reisen mit dem LKW entschleunigt noch einmal ziemlich. Da die beiden meist nicht so schnell voran kommen wie wir. So legen wir erst einen Fahrtag ein und am nächsten Tag wird wieder etwas Größeres unternommen. So fahren wir durch die Berge zu einer Brücke bei Servia und dann geht es ab Richtung Meteora. Neben dem glasklaren Wasser an den Stränden von Chalkidiki ist dies definitiv eines der Highlights in Griechenland. An einem Samstag besichtigen wir die Klöster auf den Felsen und machen eine kleine Wanderung durch den steinernen Wald am Fuße der Klosterfelsen. Obwohl es Ende Oktober ist, sind die Klosteranlagen sehr gut besucht. Wir machen uns schon gegen 9 Uhr morgens auf den Weg (5km) um einen Parkplatz zu kriegen, der Rest wird zu Fuß erkundet. Wirklich beeindruckend wie diese Anlagen, oben auf den Felsen gebaut wurden. Auf dem Rückweg entdecken wir noch einige Kletterer, die die senkrechten Felsen erklimmen. Bei Saganaki, Tzaziki, Souflaki und Bifteki lassen wir den Abend in einer griechischen Taverne ausklingen.

Fabian und ich müssen bald wieder Richtung Thessaloniki aufbrechen, da unser Flug in wenigen Tagen ansteht. Wir beschließen, weil es so schön ist, noch einen Tag mit Konni und Thomas zusammen zu reisen. Leider regnet es das erste Mal seit dem wir in Griechenland sind. Und so schauen wir uns nur kurz einige alte Brücken, aus dem 16. Jahrhundert oder so, an.

Der Abschied fällt am nächsten Tag ein bisschen schwer, aber wir werden uns bestimmt bald wieder sehen. Wir fahren wieder Richtung Osten. In Ampelakia machen wir Halt. Dies ist ein kleines Dörfchen im Tempi-Tal, das früher eine textile Hochburg gewesen ist. Es gibt noch eine handvoll Herrenhäuser die nicht im Krieg zerstört wurden. Insgesamt ist es ein kleines hübsches Städtchen mit vielen verwinkelten Gassen, die zum verweilen einladen. Auf unserer Erkundungstour, geraten wir nun zum ersten Mal richtig mit einem Hund aneinander. Die Situation mit den Straßenhunden ist in Griechenland deutlich schlimmer, als in den anderen Ländern in denen wir bisher waren. Zum Teil hüten diese die Schaf- und Ziegenherden und sind sehr aggressiv, wenn man ihnen zu Nahe kommt. Manche Griechen halten sich auch die Hunde die Haus und Hof bewachen. Von genau so einem, werden wir beim vorbeigehen ziemlich aggressiv angebellt. Dieser schafft es dann auch aus dem Garten herauszukommen, fletscht die Zähne und versucht Fabian, zum Glück erfolglos, in die Wade zu beißen. Dann haut er aber zum Glück auch ab. Das Erlebnis beschäftigt uns erst mal ein Weilchen, aber zum Glück ist nicht mehr passiert.

Weiter geht es Richtung Thessaloniki, da ein Regentag angesagt ist, nutzen wir die Gelegenheit und waschen Wäsche. Muss auch mal sein. Wir beschließen dann doch noch bis unterhalb und Thessaloniki zu fahren um noch 2 Tage auf Chalkidiki zu verbringen.

Am Mittwoch machen wir von Siviri aus eine Wanderung, durch Pinienwälder an der Steilküste von Kassandra entlang. Das türkisfarbene Meer und die Wärme laden noch zum Baden ein. Nach der Wanderung gehen wir zum ersten Mal seit Beginn unserer Reise, im Mittelmeer schwimmen. Es ist einfach herrlich. Abends genießen wir einen der vielen traumhaften Sonnenuntergänge hier und heute verbringen wir die meiste Zeit am Strand und sind nur kurz unterwegs gewesen. Morgen geht es dann zu einem Abstecher zurück nach Deutschland, wo die nächste Feier auf uns wartet.

23.09.-11.10.

Der nächste Morgen bedeutet wieder Abschied nehmen, vom festen Heim und auf geht die wilde Fahrt. Wir verlassen Zakopane und auch Polen und fahren in die Slowakei. Der Grenzübergang erfolgt problemlos, da der Grenzposten nicht besetzt ist. Und so machen wir noch Halt in einem kleinen Bergdörfchen und drehen eine Runde, bei schönstem Sonnenschein, durch die hohe Tatra. Auch wenn die Wanderung nicht besonders spektakulär ist, werden wir am höchsten Punkt mit einer wunderbaren Aussicht auf schneebedeckte Gipfel belohnt. Herrlich! Da dies aber nur eine sehr spontane und nicht besonders lange Wanderung war, fahren wir noch zu unserem eigentlichen Ausflugsziel an diesem Tag. Der Zipser Burg. Burgen und Schlösser gibt es in Osteuropa wirklich viele. Diese ist leider ziemlich verfallen, wird aber gerade, dank Fördermittel der EU, mal eben für 4,5 Mio. Euro saniert. Die Anlage ist riesig! Die Außenmauern der Burg umfassen eine Fläche von mehr als 4 Hektar und sie zählt somit zu den größten Burganlagen in Mitteleuropa. Wirklich imposant was damals errichtet wurde.

Man kann sagen. Dass wir einen richtig guten Start in der Slowakei hatten. Die Stellplatzsuche steht mal wieder an und irgendwo im nirgendwo, auf Weideland am Waldrand, werden wir fündig. Mit der Dunkelheit fängt das Rotwild an fleißig zu brunften und das in einer ziemlichen Lautstärke. Man hat das Gefühl, es unterhalten sich mehrere Hirsche über die Hügel hinweg. Dazu kommt noch ziemlich starker Wind, der das Zelt erzittern lässt. Ich glaube ich habe kaum ein Auge zugedrückt in dieser Nacht. Der nächste Morgen beginnt dann erst mal mit Frühstück und Kaffee. Während wir so an unserem Tisch sitzen, werden die Kuhglocken um uns herum immer lauter. Ich fürchte schon, um unser Butterbrot, da die Kühe doch recht neugierig scheinen, aber sie ziehen weiter, Glück gehabt. Für diesen Tag planen wir eine Wanderung und am späten Nachmittag wollen wir uns noch mit einem ehemaligen Arbeitskollegen von Fabian treffen, der auf Dienstreise in der Slowakei ist. Über eine App habe ich eine Wanderung in der Nähe gefunden. Wir machen uns auf den Weg ins ‚slowakische Paradies‘. Hier habe ich mal einen echten Glückstreffer gelandet. Normalerweise sind die meisten Wanderungen, die auf der App vorgeschlagen werden eher mittelprächtig, aber diese verzaubert uns ganz und gar. Wenn man von außen auf das slowakische Paradies guckt, könnte man meinen, man stünde vorm Teutoburgerwald oder dem Wiehengebirge, aber kaum den ersten Kilometer drin wendet sich das Blatt. Wir wandern an einem Flußlauf entlang. Auf der einen Seite geht es in den Wald steil bergauf und auf der anderen Flußseite ragen Felsen senkrecht in die Höhe. Der Weg ist immer wieder zwischendurch mit Eisen befestigt und man wechselt das Ufer häufiger per Hängebrücke. Anschließend geht es in eine Schlucht oder Klamm. Immer dem Bächlein hinterher und so klettern wir über, nicht besonders stabil aussehende Stahlleitern bergauf. Wirklich traumhaft. Anschließend treffen wir Klemens und fahren auf einen Campingplatz in der Nähe. Den Abend beschließen wir mit Lagerfeuer und Bier.

Am nächsten Tag unternehmen wir zu Dritt die nächste, und wahrscheinlich berühmteste Wanderung im slowakischen Paradies, die Schlucht Suchá Belá. Auch hier geht es wieder über viele Leitern und an ausgesetzten Stellen die Schlucht entlang. Wirklich schön. Der Abstieg ist dafür umso langweiliger. Man kann nicht alles haben. Wir beschließen dann noch eine Nacht auf dem Campingplatz zu bleiben, denn wir haben am ersten Abend nicht entdeckt, dass es einen Bierautomaten auf dem Campingplatz gibt. An diesem kann man sich für 1,6 Euro einen halben Liter Bier selbst zapfen. Das gute Tschechische natürlich 🙂 Da das Fass gerade frisch angestochen ist und noch ziemlich schäumt, verbringen wir noch ein bisschen Zeit hier. Der Andrang ist groß und so lernen wir noch zwei Herren aus Leipzig und dem Harz kennen, die gerade zusammen im Urlaub sind. Wir erzählen von unseren Reiseplänen und so kriegen Fabian und ich noch prompt Tipps für unsere Reise nach Rumänien.

Die Slowakei und Ungarn wollten wir eigentlich schnell passieren, um nach Rumänien zu kommen, aber wenn ich es so rückblickend betrachte, hat es mir in der Slowakei sehr gut gefallen und ich hätte es auch noch länger ausgehalten. Am nächsten Tag, sagen wir dann Goodbye zu Klemens und starten Richtung Kosice. Wir machen noch einen Halt hier und schauen uns die Stadt an. Ein wirklich schmuckes kleines Städtchen. Anschließend geht es dann aber über die ungarische Grenze und wir verlassen die Slowakei.

Ungarn wird für uns nur ein Transitland. Einzig das Schloss von Regéc schauen wir uns an. Dieses liegt zwischen bewaldeten Hügeln auf einer Anhöhe und man hat einen wunderbaren Ausblick auf die Region. Sonst ist unsere Bilanz für Ungarn eher ernüchternd. Die Straßen sind so schlecht wie nie und außer viel Landwirtschaft, gibt es in der Gegend durch die wir fahren, sonst nichts.

Schloss Regec

Nach 2 Nächten in Ungarn passieren wir die Grenze zu Rumänien und werden das erste mal kontrolliert. Brav zeigen wir unseren Ausweis und die Covid-19-Papiere und so klappt der Grenzübergang problemlos.

Unser erstes Ziel heißt Maramures, eine der nördlichsten Regionen Rumäniens. Nach Baia Mare fahren wir kurz in die Berge und landen in dem kleinen Dörfchen Breb. Was soll ich sagen… Als wir in das Dorf hinein fahren, sind wir hin und weg. Man fühlt sich als wäre die Zeit stehen geblieben. Viele Häuser haben einen bewirtschafteten Nutzgarten, Hühner rennen auf der Straße, dann die kunstvoll geschnitzten Holztore und Blumen blühen in den Gärten. Wir schlängeln uns durch die schmalen Schotterstraßen, überholen noch einen Pferdewagen und finden schließlich unseren Weg zum Campingplatz. Dieser ist von Feldern umgeben, auf dem Heudiemen stehen. Die Gäste sind fast ausschließlich Leute, die ebenfalls über einen längeren Zeitraum reisen und so findet abends am Lagerfeuer noch ein reger Austausch statt. Mitten in der Nacht, steht dann auch auf einmal ein Pferd mitten auf dem Campingplatz und fängt an zu grasen. Mit Stall und Zaun scheinen es die Einheimischen nicht so zu haben. Aber in den frühen Morgenstunden, hören wir vom Zelt aus, dass das Pferd im Galopp den Heimweg antritt. In der darauffolgenden Nacht kommt es wieder zu Besuch, das Gras scheint hier wohl grüner zu sein 😉

Am nächsten Tag erkunden wir die Gegend zu Fuß, machen noch eine kleine Wanderung und lassen uns von dem hübschen Dorf noch ein wenig verzaubern. Wir werden am nächsten Morgen durch die Geräusche eines kleinen Traktors geweckt. Auf dem Feld nebenan (es ist vielleicht 500 qm bis 1000 qm groß), werden die Kartoffeln mit dem Miniroder gerodet. Anschließend kommt die ganze Familie mit eigenem Traktor und Anhänger zur Kartoffelernte. Wir schauen dem Treiben beim Frühstück zu, während unsere Campingnachbarn, bei der Kartoffelernte helfen 🙂

Am gleichen Tag verlassen wir noch Breb, auch wenn wir noch gerne länger im bezaubernden Maramures geblieben wären, jedoch haben wir einen Flug in 2 Tagen von Cluj-Napoca, da meine Eltern Rubinhochzeit haben und wir diese mit ihnen feiern wollen. Wir besuchen das Kloster von Rohia schauen uns die kunstvollen Neubauten und die schöne Holzkirche an. Ein Leben im Kloster scheint hier durchaus noch attraktiv zu sein. Wenn man sich so die Erweiterung des Kloster anschaut. Bei der Stellplatzsuche im Anschluss, können wir in einem Waldstück, Wildschweine hören. Entscheiden uns dann aber doch noch einmal umzuparken, da es hier nicht sonderlich schön ist. Etwas weiter die Straße runter finden wir dann einen Platz. Die erste Nacht Wildcampen in Rumänien, hoffentlich sind hier keine Bären. Die Nacht ist sehr ruhig… Am nächsten Tag, werden wir allerdings von einem Hirten mit seiner Schafherde geweckt, die an uns vorbei zieht.

Die Planungen für diesen Tag sind hingegen eher mau. Wir fahren erst mal nach Cluj-Napoca, hier geht ja morgen der Flieger, jedoch sind wir schnell frustriert, da die Stadt doch eher eng und der Verkehr dicht ist. Also Planänderung und wir fahren zu einem Standplatz in der Nähe der Schlucht Turenuilui. Wir erkunden die Gegend noch einmal zu Fuß. Theoretisch könnte man einen Klettersteig durch die Schlucht machen, doch unser Equipment ist im Auto und Fabian ist nicht so motiviert. Da es ebenfalls schon früher Nachmittag ist, erkunden wir die Schlucht lieber von oben und haben noch einen herrlichen Ausblick darauf.

Am Samstagmorgen müssen wir allerdings auch schon zum Flughafen aufbrechen, geben noch schnell unser Auto ab und dann geht es ab Richtung Bielefeld. Es ist schön alle wiederzusehen und wir haben eine schöne Feier. Am Montag geht es aber schon wieder in aller Frühe zurück. In Rumänien wieder angekommen fahren wir Richtung Turda und gehen noch am späten Nachmittag durch die Schlucht Turzii. Unser Abenteuer in Rumänien kann weitergehen.

Jetzt heißt es wieder erst mal eingrooven, Ziele suchen. Wir wollen in den nächsten Tagen die Transfagarasan fahren, eine Panoramastraße durch die Südkarpaten. Leider soll das Wetter bald schlechter werden und so entschließen wir uns in die Richtung zu fahren. Machen einen kurzen Abstecher am Rapa Rosie, eine Felsformation die an den Gran Canyon erinnert und fahren noch am gleichen Tag nach Sibiu (Hermannstadt) und schauen uns das schmucke Städtchen an. Viele Städte haben deutsche Namen und es findet sich in den Städtchen auch immer wieder die deutsche Sprache. Dies liegt daran, dass in Siebenbürgen die siebenbürger Sachsen leben, eine deutschsprachige Minderheit die seit dem 12. Jahrhundert in Rumänien ansässig ist. In einem Reiseführer habe ich gelesen, dass die Siedler damals gar nicht aus Sachsen, sondern aus dem Raum Köln und Trier, sowie aus Bayern kamen. Jedoch wurden sie fälschlicherweise Sachsen genannt, na ja… Einmal Sachse, immer Sachse oder so ähnlich.

Abends finden wir noch Unterkunft auf einem Campingplatz der von ebenso einem siebenbürger Sachsen geführt wird. Sprachbarriere: Negativ!

Am nächsten Tag wollen wir dann aber die Transfagarasan fahren und machen uns morgens auf den Weg. Es soll der letzte Tag mit Sonne sein, bevor eine Regenfront angekündigt ist. Ich habe eine Wanderung an der höchsten Stelle der Straße herausgesucht. Leider ist der Wind jedoch so stark, dass es nicht wirklich Sinn macht eine mehrstündige Wanderung zu absolvieren. Also weiter fahren. Auf der anderen Seite vom Berg ist es dann deutlich angenehmer und so suchen wir uns hier einfach einen Wanderweg und ab geht es zum Lacul Capra.

Abends suchen wir uns noch einen Standplatz am Stausee Lacul Vidraru. Für die ca. 15 km am See entlang, brauchen wir aufgrund der wunderbaren Straße eine gute dreiviertel Stunde bis Stunde. Aber dafür haben wir einen schönen Stellplatz. Obwohl es mir hier schon ein wenig mulmig zumute ist, in den Karpaten leben viele Braunbären und über Park4Night (eine App mit der man Stellplätze finden kann) erfahren wir, dass wenige Kilometer weiter nördlich Braunbären am Stellplatz gesichtet wurden. Allerdings haben die Rumänen auch nicht so ein großes Umweltbewusstsein, wie es die Deutschen haben. Müll wird häufig einfach an Ort und Stelle entsorgt und so ist der andere Stellplatz recht vermüllt und lockt vermutlich viele Bären an. Unser Platz ist dagegen relativ müllfrei. Allerdings schaut beim Kochen unseres Abendessens ein Fuchs vorbei und lässt sich nicht so wirklich verscheuchen. Das Kartoffelgratin scheint gut zu duften. Irgendwann schaffen wir es doch ihn zu vertreiben, aber es macht einem Bewusst, wie nah die Wildnis doch eigentlich ist. Schlafen tun wir dann auch eher schlecht und mitten in der Nacht galoppiert dann auch ein Tier (was es war wissen wir nicht) an unserem Dachzelt vorbei. Weiter passiert aber nichts.

Am nächsten Tag machen wir dann noch eine Wanderung durch die Valea lui Stan, eine Schlucht die wieder über eine Menge Leitern und Stahltreppen führt. Jedoch scheinen die Rumänen nicht die gleichen Anforderungen an einen Klettersteig zu haben, wie es die Alpenvölkchen tun. Zwischendurch ist das Drahtseil mal gerissen oder auch ziemlich rostig, aber wir kommen heile oben an. Auf dem Rückweg bewundern wir noch die Staumauer am Lacul Vidraru und die Straßenbaukunst hier in den Karpaten.

Weiter geht es Richtung Osten. Morgen steht das Schloss Bran auf der Tagesordnung. Manche bringen vielleicht Dracula hiermit in Verbindung, jedoch erfahren wir mehr über Königin Maria und ihren Gatten König Ferdinand I., sowie Prinzessin Ileana, als über Graf Dracula im Schloss. Trotzdem ein wirklich schönes Schlösschen mit einer interessanten Ausstellung.

Weiter geht es Richtung Rasnov bzw. Rosenau. Wir sind mal wieder schwach geworden und haben ein Airbnb für einige Nächte gebucht. Leider ist es ziemlich herbstlich geworden und die Temperaturen sind nicht besonders reizvoll, um draußen zu leben. So entspannen wir hier einige Tage, machen noch eine Wanderung in der Nähe von Brasov mit herrlicher Aussicht auf die Karpaten und schauen uns, zumindest von außen, die Burg von Rasnov an.

Heute feiern wir aber erst einmal Fabians Geburtstag! Cheers und bis bald!

Wir melden uns zurück! Reisezeitraum bis 22.09. :-)

Nun wollen wir uns doch noch einmal bei euch mit einem Blogeintrag melden. Wir sind ein bisschen in der Versenkung verschwunden und haben erst mal eine Reisepause eingelegt. Die Zeit haben wir genutzt, um noch einmal Familie und Freunde zu treffen, das Auto noch einmal durch zu checken und hier und da noch ein bisschen zu optimieren. Und so wurden aus zwei Wochen, drei Wochen und ehe man sich versieht, ist das Auto wieder gepackt und die Reise startet gegen Nachmittag des 02. Septembers… Doch weit gefehlt… Da wir die Reise ruhig angehen wollten, haben wir uns für diesen Tag den Deister kurz vor Hannover als Ziel gesetzt. Dort angekommen kommt die Ernüchterung. Beim Fahren hat Fabian festgestellt, dass das Auto ohne betätigen der Bremse doch stärker langsamer wird, als wenn es frei laufen würde. Und tatsächlich, ist nach den 120 km Fahrt, die vordere rechte Bremse deutlich wärmer als die Linke. Der Bremskolben klemmt. Also am nächsten Morgen wieder Retour und Ersatzteile bestellen. Schöne Sch***e… Die Laune sinkt etwas in den Keller, aber es hilft ja alles nichts. Und so verbringen wir eine weitere Woche im schönen Lechtingen und warten auf die Ersatzteile.

Am 10.09. geht es dann aber wirklich los. Wir fahren in den Thüringer Wald, da wir Richtung Osten wollen. Auf einem Campingplatz treffen wir einen Freund von uns, der hier auf einem Preppertreffen ist. Und so verbringen wir 2 Tage auf dem Treffen bei Bier, Lagerfeuer und einem regen Austausch über Tippis, Zeltöfen, und weiteres Equipment, welches das Leben in der freien Natur komfortabler machen. Leider sind die Nächte recht kurz, da neben diesem Treffen auch noch das Strongdog-Rennen am Campingplatz stattfindet. Und so fängt der Moderator schon gegen 7 Uhr an das 100km lange Rennen zu moderieren. Was es nicht alles gibt…

Nach der Verabschiedung fahren wir erst mal nach Dresden und schauen uns die Innenstadt an. Die sympathische Stadt an der Elbe, hat eine wunderschöne Innenstadt und ist den Besuch allemal wert. So lassen wir uns treiben, gehen Eis essen und bleiben noch über Nacht. Wie die meisten von Euch wissen, ist Fabian ja eher weniger der Stadtmensch, deswegen dann wieder der Aufbruch in die Natur.

Wir fahren in die sächsische Schweiz und wollen zum Bastei wandern, eine Felsformation die wirklich sehenswert ist. Mit einer Brücke verbunden gelangt man zu den Ruinen der Felsenburg Neurathen, welche die größte mittelalterliche Felsenburg der Region war. Es scheint auch eines DER Hightlights der Region zu sein, denn die Touristen treten sich die Füße platt. Kaum entfernt man sich 500 Meter von der Attraktion hat man aber den Wald wieder für sich.

Am nächsten Morgen geht es dann endlich über die deutsche Grenze nach Polen. Die Sonne scheint und wir wollen noch eine kleine Runde laufen. Über Komoot habe ich eine Tour rausgesucht und wir landen in einer der Haupttouristenorte des Riesengebierges. Na ja… Parkplatzsuche ohne Zloty in der Tasche erweist sich als schwierig. Da vermisst man doch die Zeit in Skandinavien, als wir lediglich an einer Stelle Bargeld gebraucht hätten, da das Kartenlesegerät der Imbissbude noch nicht geliefert worden war und wir so auf einen Kaffee verzichten mussten. In Polen heißt es dagegen, nur Bares ist Wahres 😉 Nach einer kleinen Suche auf Google-Maps finden wir doch einen kostenlosen Parkplatz und unternehmen einen Spaziergang durch einen wunderschönen Wald zu einem Wasserfall. Abends suchen wir uns einen Stellplatz im Wald. Eigentlich ist Wildcampen in Polen verboten. Da zu Pandemiezeiten die Nachfrage nach Camping stark gestiegen ist, hat die polnische Regierung verschiedene Waldstücke ausgewiesen, in denen mit dem Zelt oder Biwak übernachtet werden darf. Wir schlafen zwar im Zelt, sind aber nicht wirklich zu Fuß unterwegs und wollen es trotzdem probieren. Wir finden eine tolle Stelle mit Abendsonne und einem herrlichen Blick über die hügelige Landschaft. Auch sonst geht alles gut mit dem Wildcampen. Frühmorgens kommt langsam ein Auto vorbeigefahren, aber wir werden nicht angesprochen oder vertrieben. Was wir bei diversen Übernachtungen/Besuchen im Wald feststellen ist, dass Pilze sammeln ein polnischer Volkssport zu sein scheint. Überall sieht man Menschen mit Weidenkörbchen durch die Landschaft streifen.

Am nächsten Morgen besichtigen wir die Burg Bolzenschloss. Generell befinden sich in dieser Gegend viele alte Schlösser und Burgen die zum Teil jedoch ziemlich verfallen sind. Insgesamt ist der Zustand von vielen Häusern und Anwesen hier relativ runtergekommen, während direkt daneben ein schicker Neubau steht.

Die Burg Bolzenschloss (auf polnisch Zamek Bolczow) liegt auf einer Anhöhe mitten im Wald und ist eine Ruine, die man ohne weiteres Besichtigen kann. Laut Google eine nicht so stark überlaufene Ruine und hier sind wirklich nur ein paar Wanderer.

Da das Wetter gegen Abend schlechter werden soll und es morgen den ganzen Tag regnen soll, fahren wir weiter in Richtung Osten diesmal auf einen Campingplatz mit Restaurant. Da wir schon so oft gehört haben, dass man in Polen reichlich und günstig essen gehen kann, probieren wir es hier zuerst aus und das Beste ist, man braucht danach nicht mehr Auto fahren. Der Regen setzt dann am Abend schon ein, zum Glück nur in kleinen Schauern. Am nächsten Tag sieht es weiterhin nach Regen aus. Jedoch wollen wir uns heute Breslau (Wroclaw) ansehen und fahren das erste Mal mit dem Auto in eine polnische Stadt. Die Innenstadt wurde nach dem 2. Weltkrieg wieder aufgebaut und so erstrahlt der Rynek mit dem Rathaus im gotischen Stil und den wunderbaren Stadthäusern mit den prunkvollen Fassaden, im ‚alten‘ Glanz. Wir lassen uns ein bisschen treiben und staunen über die Architektur und vielen kleinen Lokale in denen die Stadt zum verweilen einlädt. Da das Essen gestern nicht besonders polnisch war und es wieder beginnt zu regnen, lassen wir uns nun in einer Pierogarnia nieder und probieren, wie der Name schon sagt, Pierogi. Wirklich lecker! Da wir nun aber pappsatt sind und uns nur noch rauskugeln können, machen wir noch einen Gang durch die Altstadt zur Dominsel und wieder zurück. Eine wirklich bezaubernde Stadt die in jedem Fall eine Reise wert ist. Jetzt geht es aber wieder weiter Richtung Osten.

Für den nächsten Tag fehlt uns ein wenig die Idee was man so unternehmen könnte. Das Wetter ist nach wie vor Grau in Grau und es soll auch immer mal wieder schauern. Nach einem Stopp in einem Einkaufszentrum in Opole, beschließen wir kurzerhand hier in den Zoo zu gehen. Für umgerechnet ca. 6 Euro Eintritt, bestaunen wir Herrn Nilsson, Simba und Co. in ihren Käfigen. Dafür, dass wir doch deutlich älter als 5 Jahre sind, gefällt es uns ganz gut und der Tag geht schneller um, als man gucken kann.

Der nächste Tag beginnt mit der Lagebesprechung. Ich würde gerne ins KZ nach Auschwitz, allerdings mit Führung. Diese sind für diesen Tag alle schon ausgebucht und so buche ich uns für den nächsten Tag ein. Heute machen wir nur eine kleine Runde um einen See und schauen uns das Schloss Plawniowitz an. Anschließend fahren wir aus Schlesien raus nach Klein-Polen Auschwitz bzw. Oswiecim. Das Wetter hat an dem Tag unserer Führung durch das KZ ziemlich nachgelassen. Es ist deutlich kälter geworden und das Thermometer knackt kaum die 10-Grad-Marke, das Wetter ist also passend zum Anlass. Da die Führung erst um 13:30 beginnt und wir den Morgen, meist sitzend, im Freien verbringen. Bin ich schon bei der Ankunft ziemlich durchgefroren. Die dreieinhalb stündige Führung ist wirklich sehr interessant, natürlich auch sehr bedrückend und traurig. Man kann es sich gar nicht vorstellen, wie es diesen Menschen ergangen sein muss. Nach dem Besuch muss das Gesehene und Gehörte erst verarbeitet werden und wir suchen uns nur noch einen netten Platz an der Weichsel.

Da das Wetter die nächsten Tage nicht besser werden soll, wollen wir nun doch bald weiter in den Süden fahren. Die hohe Tatra ist unser nächstes Ziel unterhalb von Krakau legen wir noch einen Stopp in Wieliczka ein. Hier ist ein Salzbergwerk das zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt wurde. Aber erst mal geht es 380 Treppen bergab, immer links herum, 65 Meter unter die Erdoberfläche. Man fühlt sich wie im Hamsterrad auf dieser nicht enden wollenden Treppe und unten angekommen ist einem ganz schwindelig. Wir erfahren, dass wir uns das Bergwerk auf 3 Ebenen ansehen werden und bis zu 135 Meter tief unter die Erde gelangen. Und so geht es von Kammer zu Kammer und dann erschließt sich auch schnell der Grund für das UNESCO-Gütesiegel. Die Bergmänner haben neben dem Abbau von Salz, auch Skulpturen und ganze Kapellen in das Salz geschlagen. Wirklich Wahnsinn! Wahnsinnig wird auch die Fahrt an die Oberfläche. Diese erfolgt mit einem Aufzug der viergeschossig ist. Man wird mit ca. 8 Personen in einen etwa 1,5 qm große luftdurchlässige Blechkiste gesperrt und dann geht es innerhalb weniger Sekunden an die Erdoberfläche. Abgesehen davon, dass hier jeder eine Maske trug, war es mit den Abstand halten unter Tage doch eher schwierig. Anschließend gönnen wir uns noch ein spätes Mittagessen im Restaurant und beschließen für heute Abend ein Airbnb zu buchen. So landen wir noch in Zakopane, der hohen Tatra und haben eine wunderbare Ferienwohnung mit Blick auf die Berge.

Am nächsten Tag unternehmen wir noch eine 5 stündige Wandeurng und heute ruhen wir uns eher aus und genießen noch ein bisschen den Ausblick. Es regnet… schon den ganzen Tag… Bei karibischen 4 Grad Celsius. Zum Glück Plus und nicht Minus.

In diesem Sinne.. Do zobaczenia wkrótce i pozdrawiam

20.07.-12.08.

Das Ersatzteil passt! Unsere Reise kann weitergehen. Und so sagen wir nach 3 Tagen Tromsö Goodbye zu einem festen Dach über dem Kopf und ziehen weiter mit unserem kleinen Reisemobil. Da die Wetteraussichten für das Nordkapp eher bescheiden aussehen (8 Grad Höchsttemparatur und Regen) beschließen wir nun doch wieder gen Süden zu fahren. Eigentlich fährt man ja auch nur ans Nordkapp, um mal dagewesen zu sein und ein Foto mit dem Globus zu machen, oder?

Also ist der Plan erst nach Senja aufzubrechen und dann von dort aus Richtung Lofoten zu starten. Wir starten an einem Mittwochnachmittag und die Wetterapp verheißt erst ab Montag besseres Wetter. Hoffentlich hat sie nicht recht.

Schon auf dem Weg zur Fähre bessert sich das Wetter etwas, so genießen wir noch kurz einen Strand, den wir ganz für uns haben und machen uns dann auf dem Weg zum Fähranleger. Jedoch werden wir nach der kurzen Überfahrt auf die Insel gleich von dicken Regenwolken begrüßt. Da es doch schon ein wenig später ist, beschließen wir uns einen Platz für die Nacht zu suchen. Wir machen erst mal an einem Wanderparkplatz halt. Da es so windig ist und dazu regnet, nutzen wir die nahegelegenen Schutzhütte um unser Abendessen zuzubereiten, hätten wir unter unserer Markise gekocht, wären wir vermutlich Nass bis auf die Knochen gewesen. Da es an diesem Platz doch recht stürmisch ist und die Locals auch noch 100 NOK Standgenbühr pro Person und Nacht haben wollen suchen wir weiter. Auf dem Weg zum nächsten Stellplatz, treffen wir ein Päärchen aus NRW, mit dem wir in Tromsö schon einmal gequatscht haben. Sie erzählen uns, dass sie aufgrund des Wetters nach Bergen fahren wollen. Ein kurzer Blick auf Google Maps verrät uns, dass mit einer Fahrzeit von 24 Stunden gerechnet wird. Kann man machen, muss man aber nicht.

Wir werden nach dem kurzen Treffen bzgl des Stellplatzes auch schnell, an einer Stelle direkt am Berg, fündig. Diese ist ein bisschen ruhiger und windgeschützter. Am nächsten Morgen ist es zwar immer noch nicht wirklich warm, dafür soll es bis zum frühen Nachmittag trocken sein. Das muss genutzt werden und so brechen wir Richtung Mefjord Brygge auf. Hier können einige Wanderungen unternommen werden. Leider sind die Berge immer noch recht wolkenverhangen, aber trotzdem können wir ein bisschen draußen sein und die Aussicht ist einfach atemberaubend. Die Wanderung stellt sich dann als abenteuerlicher heraus als gedacht. Es geht durch eine moorige Landschaft und da man ja nicht besonders erpicht darauf ist, nasse Füße zu bekommen, haben die Norweger auf dem Weg Holzbohlen verlegt, damit besonders nasse Partien übergangen werden können. Leider muss es wohl heftig gestürmt oder das Gebiet überflutet worden sein und so liegen die Bohlen nicht an ihrem Platz, sondern kreuz und quer in der Landschaft verteilt. Wir nehmen das dann auch gleich als Herausforderung an und bauen uns den Weg, indem wir die Holzbohlen wieder an Ort und Stelle tun. Irgendwann ist es geschafft und kurz vor dem Auto fängt es dann auch wieder an zu Regnen. 🙂

Da es gerade mal erst Mittags ist, machen wir uns noch auf den Weg zum Anderdalen Nationalpark. Hier ist das Wetter auch echt schön und wir machen uns noch einmal zu Fuß auf den Weg. Da es die nächsten Tage Regnen soll, wollen wir von Senja per Fähre nach Andöya übersetzen. So geht es wieder zurück Richtung Gryllefjord und das Wetter wird wieder schlechter. Schade eigentlich. Senja ist die zweitgrößte Insel Norwegens und wird als ‚Norwegen in Minuatur‘ bezeichnet. Es hat wirklich alles: kleine Fischerdörfchen, Fjorde, Berge die direkt aus dem Meer schießen und bewaldete Landschaften, sowie ein paar Strände. Aber bei Regen macht es einfach keinen Spaß.

Der nächste Tag beginnt und wir können direkt morgens um 11 Uhr die Fähre nach Andenes nehmen. Im ‚Salon‘ der Fähre, liegen auf jedem Tisch schon jede Menge Spucktüten bereit und los geht die wilde Fahrt. Das Schiff schaukelt im Wellengang vor und zurück, und von links nach rechts und nach etwa 20 Minuten torkeln auch schon die ersten Passagiere mit Spucktüte bewaffnet Richtung Toilette oder nach draußen. Wir überleben die 1,5 stündige Fahrt unbeschadet und mit festem Boden unter den Füßen, machen wir uns auf den Weg nach Bleik. Hier soll einer der schönsten Strände auf den Vesteralen sein. Insgesamt ist Andöya auch wirklich eine schöne Insel, im Westen ragen die Berggipfel direkt an der Küste in die Höhe, während es im Osten eher flacher sein soll. Wir waren allerdings nur an der Ostseite und hatten einen wunderbaren Stellplatz direkt am Meer. Hinnöya passieren wir relativ schnell, das Wetter soll bald besser werden und wir wollen dann auf den Lofoten sein.

Im Regen brechen wir auf. Der Weg auf die Lofoten, von der Insel Hinnöya aus, ist schon ziemlich beeindruckend. Auf der ersten Insel Austvagöy verlassen wir die Haupttouriroute und machen einen Umweg über Grunnför. Hier ist die Insel ursprünglicher, es gibt ein bisschen Landwirtschaft und deutlich weniger Touristen. Wieder auf der Haupttouriroute angekommen, gibt es einen kurzen Stopp bei einem Aussichtspunkt und dann geht es weiter Richtung Henningsvaer ein Fischerdorf, dass auf verschieden Inseln verteilt ist und das Venedig der Nordens genannt wird. 🙂 Die schmale Küstenstraße zum Örtchen ist einfach atemberaubend und mein persönliches Highlight an diesem Tag. Das die Wolken hier aufbrechen und die Sonne zum Vorschein kommt, hilft sicherlich auch noch einmal nach. Kurz vor Henningsvaer wollen wir eine kleine Wanderung machen. Es geht ziemlich steil berghoch zum Heiavattnet und von den Felsen an der Bergkante, soll man einen traumhaften Blick auf das Dorf haben. Leider hängen die Wolken zu tief und es sieht aus, als wären die Inseln im Nebel.

Wieder unten erkunden wir noch das kleine Dörfchen. Man merkt hier schon deutlich den starken Tourismus. Es gibt eine aufgehübschte Einkaufsstraße mit vielen kleinen netten Cafés die zum verweilen einladen. Wir belassen es dabei und suchen uns einen Stellplatz für die Nacht. An diesem Abend können wir das erste Mal seit Tagen wieder die Sonne genießen und draußen verweilen.

Straße nach Henningsvaer

Am nächsten Tag erkunden wir erst einmal Gimsöy, die kleinste der lofotischen Inseln, auch diese ist nicht das touristische Highlight der Lofoten, da die Landwirtschaft dominiert und die Berge nicht ganz so imposant in die Höhe ragen, wie das an der ein oder anderen Stelle hier sein mag. Nichtsdestotrotz ist es hier wunderschön. Nach Umrundung von Gimsöy machen wir uns auf den Weg nach Eggum, dies liegt auf der nächsten lofotischen Insel Vestvagöy. Von hier aus kann man im Naturschutzgebiet an der Küste entlang bis nach Unstad wandern und den Schafen beim grasen zuschauen. Dummerweise haben wir kein Proviant mitgenommen und so kehren wir irgendwann wieder zurück.

Später fahren wir noch zu einem Strand und auf einem der vielen kleinen norwegischen Straßen passiert es dann. Wir wollen für ein entgegenkommendes Auto Platz machen und fahren ein kleines Stück zu weit rechts ran. Leider ist der Straßenrand nicht besonders gut befestigt und wir rutschen hinein und stehen doch recht schief. Fabian ist der Ansicht, wenn wir versuchen selbst aus dem Graben herauszukommen, könnte es sein, dass wir noch weiter in den Graben fahren und das Auto auf die Seite fällt. Das wollen wir natürlich nicht, also erst mal aussteigen und die missliche Lage checken. Keine 2 Minuten später, hält auch schon ein norwegischer Porsche Cayenne und der freundliche Fahrer fragt:‘Are you in trouble?‘. Dies ist wohl offensichtlich. Er hätte ein Abschleppseil im Auto und könnte uns helfen. Was ein Glück!!! Die Hilfe nehmen wir gerne an und keine 5 Minuten später, steht das Auto wieder mit allen vier Reifen auf der Straße. Die Reise kann weitergehen.

Am nächsten Morgen machen wir uns auf den Weg nach Nusfjord, ein kleines Fischerdörfchen auf der Insel Flakstadöya. Wirklich weit kommen wir nicht, denn man muss hier Eintritt zahlen, sowohl für das Parken, als auch für die Besichtigung des Dorfes. Also erst einmal weiter.

Eigentlich wollen wir noch eine Runde wandern, da das Wetter wieder richtig gut ist. Leider erwartet uns, bei der auserkorenen Wanderung ein überfüllter Parkplatz, für den man auch noch 100 NOK Parkgebühr zahlen soll. Auch auf der weiteren Suche nach Alternativen, haben wir kein Glück. Jede Parkbucht ist voll. Also weiter Richtung A i Lofoten. Auf dem Weg nach A kommen wir an einigen Fischerdörfchen vorbei, die das typische Postkartenmotiv der Lofoten sind. A selbst, ist ebenfalls ein Museumsdorf, aber im Gegensatz zu Nusfjord kann man hier trotzdem ein bisschen herum gehen, auch ohne Eintritt zu zahlen. Auf dem Rückweg kommen wir an DER Wanderroute auf den Lofoten überhaupt vorbei. In Reine kann man zum Reinebringen aufsteigen. Über 1000 Stufen erwarten die fleißigen Wanderer, um einen Blick über das Fjord zu haben. Von weitem sehen wir aber auch schon, das sich die Menschenmassen am oberen Drittel stauen, weil einfach so viele diese Wanderung machen wollen. Ein Start des Nachts oder in den frühen Morgenstunden wäre vermutlich das Beste. Wir beschließen, dass wir dies auslassen wollen und planen für den nächsten Tag eine Wanderung beim Hauklandstranda.

So machen wir es dann auch. Ausnahmsweise sind wir relativ früh (für unsere Verhältnisse) unterwegs, was sich als großes Glück herausstellt. So machen wir die Runde von Haukland- zum Uttakleivstranda. Eine schöne Runde. Zurück am Parkplatz ist das reinste Verkehrschaos ausgebrochen. Alle möglichen Leute versuchen einen Parkplatz zu ergattern. Dann machen wir unseren Parkplatz mal schnell frei.

Der Plan für die nächsten Tage war mit der Fähre von Svolvaer nach Skutvik überzusetzen, um dann an der Küste entlang weiter gen Süden zu fahren. Die Wetteraussichten verheißen jedoch mal wieder Regen auf dem Festland, also ändern wir mal wieder unsere Pläne und wollen über Narvik wieder zurück nach Schweden. An der Ostseeküste, soll das Wetter wieder besser sein.

Also bleiben wir noch eine Nacht auf den Lofoten und haben einen traumhaften Stellplatz direkt am Meer, einer der schönsten auf unserer Reise. Wir genießen den Sonnenuntergang. Tatsächlich geht die Sonne gegen 23:30 Uhr unter, um dann 3,5 Stunden später wieder aufzugehen 🙂 Dunkel wird es aber trotzdem nicht.

Da die Sonne weiterhin so schön scheint, machen wir noch eine Wanderung bei Digermulen. Oben angekommen ist eine Gedenktafel an Kaiser Wilhelm II.. Eine deutsche Familie die wir am Gipfel treffen erzählt uns, dass Kaiser Wilhelm II. Einige zeit lang jedes Jahr nach Digermulen gekommen sein soll, um diese Wanderung zu unternehmen. Die Aussicht ist auf jeden Fall traumhaft, also kann man es schon verstehen. 🙂 Wir verbringen unsere letzte Nacht in Norwegen in der Nähe der Tjelsund Brücke. Schön war es hier, auch wenn die Lofoten eine Spur zu voll waren. Neben den ganzen ausländischen Touristen, machen auch viele Norweger hier Urlaub, dies merkt man doch deutlich. Aber eine Reise wert sind sie in jedem Fall!!!

Die nächsten Tage, so kommt es mir vor, vergehen wie im Flug. Wir passieren die Grenze von Schweden auf der Höhe von Narvik und machen erst einen kurzen Abstecher im Abisko Nationalpark. Für Wanderer gibt es hier viel zu Entdecken. Neben vielen kürzeren Wanderstrecken, startet hier auch der Kungsleden (Königsweg). Dieser ist ein klassischer Fernwanderweg und erstreckt sich von Abisko bis Hemavan (Dies war unser letzte Stopp in Schweden, bevor wir nach Norwegen eingereist sind) über 440 km. Während wir im Nationalpark unterwegs sind, begegnen uns auch viele Fernwanderer mit dicken Rucksäcken bepackt.

Von hier aus soll es weiter nach Osten gehen und das nächste Ziel heißt Kiruna. In Kiruna befindet sich die größte Eisenerzgrube der Welt und es ist wirklich verrückt, wie sehr die Grube das Stadtbild prägt. So muss die Stadt der Grube weichen, da weiter nach den Bodenschätzen gegraben werden soll und die Häuser einsturzgefährdet sind. Bei dem ‚Umzug‘ werden ungefähr 40 Gebäude komplett versetzt und im neuen 5 km entfernten Stadtzentrum wieder aufgebaut, während der Rest abgerissen wird und neue Gebäude errichtet werden. Die Kosten für den ‚Neubau‘ der Stadt trägt das Unternehmen LKAB und soll ein paar Milliarden Euro kosten. Das Geschäft scheint lukrativ zu sein. In einem Artikel von 2013 haben wir gelesen, dass die Grube ein sehr beliebter Arbeitgeber ist. Interviewt wurde ein junger Mann der als ungelernte Kraft in der Grube als Mädchen für Alles arbeitete und monatlich 4700 Euro netto verdiente… Sonst hat Kiruna aber nicht sehr viel zu bieten, das ‚alte‘ Stadtzentrum ist nicht besonders sehenswert. Wenn nicht gerade Corona wäre, könnte man auch die Grube besichtigen. Allerdings für günstige 39 EUR pro Person und dann kommt man nicht einmal in den aktiven Stollen. Deswegen geht es weiter. Wir machen einen kurzen Zwischenstopp in Jokkmokk, das Zentrum für die samische Kultur. Jedoch verkürzen uns Nieselregnen und geschlossene Museen unsere Verweildauer und wir beschließen noch an diesem Tag den Polarkreis zu überqueren und bis an die Ostsee zu fahren. Welch eine gute Entscheidung! Dort werden wir von der Sonne und wärmeren Temperaturen begrüßt. Herrlich!!!

Auf einer Wanderung im Bjuröklubb entdecken wir ein Meer aus Heidelbeeren. Es wird gepflückt und genascht was das Zeug hält. Das Jedermannsrecht ist ein wirklicher Traum in Skandinavien. Es besagt, dass man neben Wildcampen für eine Nacht auch Beeren und Pilze sammeln darf, wo immer man auch ist. Neben den Heidelbeeren, ist die Aussicht hier aber auch ganz schön.

Die nächsten Tage fahren wir ein gutes Stück, genießen das gute Wetter am bottnischen Meerbusen, machen Wanderungen und besteigen noch einmal den Skuleberget an der Höga Kusten. Und machen uns dann auf den Weg ins Inland. Wir wollen nach Dalarna, aber vorher müssen wir noch auf den Campingplatz. Ab und zu Wäsche waschen ist ja schon ganz nett. Wir landen auf einem urigen RV Ground zwischen Sundsvall und Östersund. Er wird von einer netten Holländerin betrieben, die vor einigen Jahren nach Schweden ausgewandert ist und hier eine Ranch eröffnet hat. Morgens gehen Sie und ihr Partner mit der Kaffeetasse in der Hand herum und quatschen mit allen Gästen. Abends sitzen wir noch mit anderen Gästen zusammen beim Lagerfeuer und diskutieren mal wieder über Gott und die Welt. Weil es uns so gut gefällt, bleiben wir gleich 2 Nächte, das Wetter spielt auch mit und so können wir die Gegend entdecken.

Eine Attraktion in der Nähe ist ein Thai-Pavillon der in den 90ern zu Ehren des Königs Chulalongkorn gebaut wurde. Neben dem Thai-Pavillon befindet sich auch das Naturreservat Döda Fallet (übersetzt: Toter (Wasser-)Fall) in der Nähe. Dies hat eine besondere Geschichte…

Thai-Pavillon

Im 18. Jahrhundert gab es an der Stelle, wo heute nur Felsen zu sehen sind, Schwedens viert größten Wasserfall. Dieser war der Abfluss des Indalsälven aus dem damaligen See Ragundasjön. Da hier die Forstwirtschaft florierte und beim Abtrieb der Baumstämme über das Wasser die Stämme immer wieder am Wasserfall zerbarsten, sollte seitlich des Wasserfalls eine Rinne entstehen in dem die Holzstämme kontrolliert herunterschwimmen konnten. Dies endete jedoch in einer Katastrophe. Aufgrund der spät einsetzenden Schneeschmelze, im Jahr der Eröffnung der Rinne, durchbrach der Damm und der komplette See entleerte sich innerhalb weniger Stunden in der Nacht vor der Eröffnung. Das ganze Land unterhalb des Döda Fallet wurde überschwemmt, zu Schaden gekommen ist jedoch niemand. Seitdem existiert der Wasserfall, sowie der See Ragundasjön nicht mehr. Heute kann man auf Holzkonstruktionen den trockengelegten Wasserfall besichtigen.

Von Jämtland aus, geht es nun auf einen kurzen Stopp Richtung Dalarna. Dort bestaunen wir den Helvetsfall, eine Schlucht durch die sich ein Fluss gefressen hat, besuchen die Stadt Mora und schauen noch in Nusnäs bei einer der ältesten Dala-Pferde Manufakturen vorbei.

In den nächsten Tagen wollen wir wieder nach Deutschland fahren. So machen wir noch einen kurzen Halt am Vändernsee, inkl. Badesession und Fahren weiter Richtung Trollhättan, besuchen dort das Saab-Museum, dass jetzt nicht soooo sehenswert ist. Glücklicherweise gibt es in Tröllhättan neben Kanelbullar auch eine schöne kleine Wanderung. Hier geht man zwischen Kanälen, über Schleusen und schließlich am Felsen entlang und kann alte Wasserkraft-Werke bestaunen.

Und weiter geht es nach Süden. Wir planen noch einmal nach Malmö zu fahren, allerdings lesen wir auf diversen Plattformen, dass auf gefühlt jedem Parkplatz in Autos eingebrochen wird. Da wir aber leider mit 2,3 Meter Autohöhe in kein Parkhaus passen, entschließen wir uns nach Helsingsborg zu fahren. Lieber auf Nummer sicher gehen. Wir werden überrascht, denn dies ist wirklich ein nettes Städtchen.

Und so lassen wir Schweden hinter uns… Nach 8 Wochen in Skandinavien heißt das nächste Ziel Wallenhorst 😀 Wir wollen eine kurze Reisepause einlegen und noch einmal das Auto durchchecken um dann bald mit neuer Euphorie die nächsten Ziele zu entdecken.

Jetzt machen wir aber erst mal Pause! Bis bald!!

PS.: Hier noch das Foto von Fabian mit der Axt

03.07. – 19.07. Goodbye Sweden – Hello Norway

Nachdem wir den Campingplatz in Maviken genossen haben, geht es weiter Richtung Skuleskogen Nationalpark. Dies soll eins der Highlights an der Höga Kusten sein. Eine Wanderung führt uns zur Slattsdalskrevan, eine etwa 200 Meter tiefe Schlucht die aussieht, als wäre sie senkrecht in den Berg gehauen worden. Hier kommt man sich schon recht klein vor. Auf dem Rückweg geht es an der Küste entlang. Der nächste Tag beginnt mit der allmorgendlichen Routine: Kaffee kochen, Frühstücken, Dachzelt zusammenpacken, Zähne putzen und weiter geht die Reise.

Am Fuß des Skuleberget, machen wir das erste mal Halt. Hier gibt es ein Naturum, also eine Touriinfo inkl. Ausstellung rund um das Thema Höga Kusten. Es wird erklärt, wie die Landschaft in der Eiszeit entstanden ist. Neben dem reichlichen Informationsangebot, hat man ebenfalls die Möglichkeit einen (oder mehrere) Klettersteig(e) zu machen. Ein kurzer Blick auf die Preistafel verrät, dass das benutzen des Klettersteigs mit eigener Ausrüstung (!!!) 300 SEK kostet, also umgerechnet 30 Euro, und das auch nur für die einmalige Benutzung Einer von drei Routen. Nur mal zum Vergleich, in den Alpen ist so gut wie jeder Klettersteig umsonst. Dann lieber doch nicht. Fabian entdeckt auf auf dem Parkplatz noch einen alten Lincoln Town Car mit plattem Reifen und einen schiefgeknöpften Hawaiihemdträger um die 70, der verzweifelt versucht mit einem Reifendichtmittel seinen Reifen wieder in einen fahrbaren Zustand zu versetzen. Da wir einen Kompressor an Board haben, helfen wir kurz aus. Das ältere Ehepaar ist sehr Dankbar und erleichtert und erzählt uns das dies der einzige Lincoln dieser Art in Schweden ist und das er zu Hause noch eine Corvette C4 in der Garage stehen hat. Warum eigentlich nicht?! Hier in Schweden sieht man wirklich viele viele schöne alte Ami-Muscle-Cars 🙂 Nach Fabians guter Tat, machen wir uns weiter auf den Weg Richtung Örnsköldsvik. Dies ist nicht wirklich spannend oder schön, aber für alle die noch Outdoorkleidung benötigen, befindet sich hier ein Naturkompaniet/Globetrotter/Fjällräven-Outlet.

Und so geht unsere Reise weiter Richtung Westen. Das nächste Ziel heißt Vildmarksvägen. Angeblich Schwedens schönste Straße. Wir sind gespannt, ob sich dies bewahrheiten wird.

Vorher machen wir aber noch einen kurzen Stopp in Nämforsen. Hier bestaunen wir Felsritzunen am Rande eines Flusses. Das am häufigsten in den Stein gemeißelte Bild, ist der Elch. Diesen findet man wirklich häufig. Im Ort gibt es noch ein informatives Museum mit Café in welches wir, nach der Besichtigung der Felsen, flüchten. Denn nach 3 Wochen sommerlichen Temperaturen und Sonne satt, haben wir heute das erste Mal tagsüber Regen. Also kurz einen Kaffee und dann geht es mit dem Auto Richtung Strömsund, dort beginnt der Vildmarksvägen.

Unser erster Tag auf dem Vildmarksvägen beginnt ganz gut. Kaum sind wir ein paar Kilometer darauf gefahren, trottet uns auf der Straße ein Rentier- oder Elchkalb entgegen. Wir sind uns nicht ganz sicher. Leider sind die Fotos, aufgrund der laufenden Fahrt, nicht so gut geworden.

Wir entschließen uns weiter auf dem Weg, der bisher eigentlich genauso ist, wie der Rest von Schweden, nämlich ziemlich bewaldet vielleicht ein bisschen hügeliger, eine Wanderung auf den Kalberget zu machen. Es geht durch den Wald immer weiter hoch und irgendwann sind wir dann oben und haben eine fantastische Aussicht auf das umliegende Land. Neben uns ist nur noch eine Familie auf dem Weg, die wir erst am Gipfel treffen, eine typische Wanderung in Schweden. 🙂

Kalberget

Nachdem wir die Aussicht genossen und wieder beim Auto sind, fahren wir weiter Richtung Hällingsafallet. Ein wirklich imposanter Wasserfall, der sich über 40 Meter in die Tiefe stürzt. Leider ist die Aussichtsplattform mit der besten Sicht auf den Wassefall gesperrt, Absturzgefahr. Mist!

Anschließend suchen wir uns wieder einen Schlafplatz und flüchten noch einmal vor den vielen Mücken. Dies ist leider wieder schlimmer geworden. Nachdem wir die letzten Tage Ruhe vor den Mistviechern hatten, werden wir in den nächsten Tagen wieder ordentlich gequält.

Der nächste Tag beginnt wie der letzte aufgehört hat, mit einem Wasserfall. Der Brakkafallet ist wunderschön und im Gegensatz zum Hällingsafallet, kann man so dicht an den Wasserfall wie man sich traut.

Brakkafallet

Weiter geht es nach Ankarede, ein altes samisches Dorf mit Minimuseum und Sommercafé. Weil es so schön ist, machen wir Fika: trinken Kaffee und essen eine Waffel, als Stärkung für unsere bevorstehende Wanderung. Wir wollen zum Bjurälven. Ein Fluss der zum Teil unterirdisch verläuft. Jedoch kommt es anders als wir uns das gedacht haben. Ziemlich zum Anfang unserer Wanderung fängt es an zu Regnen, erst mal kein Problem, Regenjacken haben wir dabei. Jedoch ruft dies Hunderte von Mücken auf den Plan. Wir haben uns zwar mit Mückenspray eingesprüht, dass scheint die Biester aber nicht zu interessieren. So brechen wir die Wanderung etwa nach der Hälfte ab, da Fabian nach einer Stunde etwa 40 Mückenstiche an beiden Beinen hat. Ich hatte zum Glück eine lange Hosen an. Die Fahrt geht weiter über das Stekenjokkplateau, hier hat man eine fantastische Aussicht auf die schneebedeckten Berge und man fühlt sich wie in den Alpen. Herrlich. Unser nächster Schlafplatz ist zumindest rein optisch einer der schönsten auf unserer bisherigen Reise. Wir stehen etwas erhöht an einem Kiesstrand von einem See. Leider müssen wir uns den Platz mit unzähligen Mücken teilen. Einige davon haben es auch in unser Zelt geschafft und so wird es eine eher unerholsame Nacht.

So beenden wir die Tour auf der schönsten Straße Schwedens. Abschließend können wir über den Vildmarksvägen sagen, dass die Straße an sich, nicht unbedingt ein Highlight war. Es war eine gut ausgebaute Straße, auf der jede Menge Wohnmobil- und Wohnwagenfahrer problemlos durch die Berge fahren können. Trotzdem gibt es hier viel zu entdecken.

Unser Plan für die nächsten Tage war, durch Schweden komplett in den Norden zu fahren um dann nach Norwegen über zu setzen und vom Nordkapp aus in den Süden zu fahren. Aber Pläne sind ja bekanntlich da, um über den Haufen geworfen zu werden. Da das Gebiet Norrbotten von der norwegischen Regierung als ‚Rot‘ eingestuft wird, ist eine Einreise nicht ohne weiteres möglich. Deswegen beschließen wir schon jetzt Richtung norwegische Grenze zu fahren. In Hemavan, einem schwedischen Skiort, machen wir Halt und wandern noch ein bisschen auf dem Kungs- und Drottningleden. Abends auf dem Campingplatz lernen wir ein norwegisch-schwedisches Päärchen kennen und schauen zusammen das Finale der EM. Wobei man ehrlicherweise sagen muss, dass dies eher nebensächlich ist, sondern mehr der norwegisch-schwedisch-deutsche Austausch im Vordergrund steht. Und wie wir uns so die Welt erklären und irgendwann auf die Uhr schauen, ist es tatsächlich schon 00:30 Uhr, gefühlt aber eher 20:00 Uhr. Es wird halt nie wirklich dunkel.

Kungs- und Drottningleden

Als wir dann die norwegische Grenze problemlos passsieren, machen wir erst einen kurzen Stopp in Mo I Rana und füllen Vorräte und Diesel wieder auf. Letzteres ist deutlich günstiger als in Schweden. Wir wollen an die Küste, um den Kystriksveien zu fahren und anschließend in Bodo mit der Fähre auf die Lofoten überzusetzen. Also dann mal los. Laut Reiseführer ist der Kystriksveien eine der schönsten 101 Straßen der Welt. Schon der erste Rastplatz verspricht viel. Berge die direkt aus dem Meer schießen und dazu ein etwas stürmisches Fjord. Norwegen ist einfach traumhaft.

Der nächste Tag beginnt ebenfalls gut. Wir besichtigen erst einmal das Gronsvik Kystfort. Eine Festung die im 2. Weltkrieg von den Deutschen errichtet wurde. Man kann durch die alten Bunker gehen und die Aussicht auf das Fjord genießen. Ein bisschen mulmig ist es einem aber schon, wenn man bedenkt wofür diese Festung errichtet wurde.

Später entdecken wir unterwegs noch eine Grotte die man gut zu Fuß erkunden kann und überqueren mit der Fähre den Polarkreis. Unseren nächsten Schlafplatz finden Schlafplatz in der Nähe vom Svartisen Gletscher. Norwegens zweitgrößter Gletscher. Die Natur ist hier schon gewaltig.

Die Grotte

Der nächste Tage beginnt ziemlich ungemütlich mit Regen. Ein kurzer Blick in den Wetterbericht verrät, dass es die nächsten Tage (um nicht zu sagen Wochen), nicht mehr aufhören soll zu Regnen. Dazu noch Wind und starke Böen. Na herzlichen Dank auch!

Wir fahren dann erst mal nach Bodo, allerdings nicht zum Fähranleger sondern ins Luftfartsmuseum und schauen uns hier ein wenig um und trocken ist es auch.

Schon bald fällt die Entscheidung nicht auf die Lofoten zu fahren, sondern erst einmal weiter Richtung Norden zu fahren und zu hoffen, dass in ein paar Tagen/Wochen das Wetter besser ist. Außerdem wurde uns von einem ziemlich kommunikativen Kölner empfohlen, erst ab August auf die Lofoten zu fahren, da diese im Juli von den Einheimischen geflutet werden und bei schlechtem Wetter eh keinen Spaß machen. Somit ist die Entscheidung gefallen, wir fahren erst einmal Richtung Tromsö bzw. gegebenenfalls zum Nordkapp und dann später auf die Lofoten. Bis nach Tromsö sind es allerdings noch gut 500 km, also mindestens 8 Stunden Autofahrt (über die norwegische „Autobahn“ wohlgemerkt). Da das Wetter mehr als zu wünschen übrig lässt, fahren wir einfach.

Norwegischer Sommer

Aber dann, wir können es kaum Glauben, nach 3 Tagen in denen wir eine maximale Temperatur von 10 Grad, gefühltem Dauerregen und das auch noch von oben, vorne, hinten und der Seite (nur von unten blieb uns der Regen erspart) lässt sich zum ersten Mal die Sonne blicken. Natürlich trauen wir dem ganzen nicht richtig, schließlich sind wir in Norwegen und den Bergen, aber wir verbringen einen schönen Tag und halten hier und dort. Die Stimmung hebt sich so langsam.

Nichtsdestotrotz wir haben ein Airbnb in Tromsö gebucht und wollen heute noch in Tromsö ankommen. Nach dem Frühstück und Co. Halten wir an einem kleinen Rastplatz mit Infotafel, vielleicht gibt es ja noch etwas zu entdecken… Doch dann der Schock, als Fabian den Motor anlässt kommt ein komisches quietschen aus dem Motorraum. Sicher ist sicher, die Motorhaube wird geöffnet und leider ist die Antriebsrolle von der Lichtmaschine nicht mehr ganz so intakt, wie sie es hätte sein sollen. Bis Tromsö sind es noch 1,5 h Fahrt, was tun?

So machen wir uns auf den Weg und hoffen, dass die Antriebsrolle noch die 1,5 H durchhält. Unser Pech mit dem Auto in Norwegen scheint sich fortzusetzen. Vor 4 Jahren ist der Bolzen, der die Spannrolle des Keilriemens antreibt, im Motorblock abgebrochen und hat uns 4 Tage unfreiwilligen Aufenthalt auf einem Campingplatz beschert. Nun hoffen wir, dass wir mit dem Auto noch bis nach Tromsö kommen. 20 km vor Tromsö, gibt es einen Knall und die Antriebsrolle verabschiedet sich. Wohin, wissen wir nicht genau, sie ist jedenfalls weg. Jetzt heißt es dann wohl abschleppen lassen. Der Anruf beim deutschen Versicherer ist nicht besonders erfolgreich: „Bitte haben Sie Geduld, alle unsere Mitarbeiter sind im Gespräch!“ Nach erneuter Inspektion des Motorraumes stellen wir fest, dass wir Glück im Unglück haben. Der Keilriemen ist nicht ganz abgesprungen und dreht die Lichtmaschine auf der Welle noch leicht mit. Fabian trifft den mutigen Entschluss die Lichtmaschine abzuklemmen damit diese leichter dreht und wir fahren weiter und hoffen, dass die Batterie durchhält. 25 Minuten später sind wir ziemlich erleichtert in Tromsö angekommen und parken unser Auto. Wir beziehen unsere Wohnung und haben heute in der früh eine neue Lichtmaschine bestellt. Morgen soll sie bereits geliefert werden. Hoffentlich passt alles!

Jetzt erkunden wir aber erst mal Tromsö und gönnen uns für läppische 260 NOK (26 Euro) jeder ein Bier vom Fass in den Olhallen. Also dann Prost!

Unsere günstige Errungenschaft. Skål!